Irischer Olympiateilnehmer Jack Woolley ist verlobt
Seit über 3 Jahren ist er mit Dave zusammen
Der irische Taekwondoin Jack Woolley hat dieses Jahr einen ganz besonderen St. Patrick’s Day gefeiert: Er verlobte sich mit seinem Partner.
Jack Woolley nahm in Tokio an den Olympischen Spielen teil. Damals war er schon seit vier Jahren out (MANNSCHAFT berichtete). Aber erst danach lernte er Dave Stig kennen, mit dem er jetzt verlobt ist.
Er trat für Irland bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in der Gewichtsklasse bis 58 kg der Männer an, unterlag aber im Achtelfinale dem Argentinier Lucas Guzmán. Bei den European Games holte er 2023 in der Gewichtsklasse bis 58 kg eine Silbermedaille.
Das machte er diese Woche via Instagram bekannt und postete neben einem Foto auch das Datum: 17. März 2025. Das ist traditionell Saint Patrick’s Day – der Gedenktag würdigt den irischen Bischofs Patrick, der im 5. Jahrhundert lebte und als erster christlicher Missionar in Irland gilt.
Wie der 26-Jährige dem Independent erzählte, habe ihm Stig nach der Afterparty der Sendung «Dancing With The Stars» (wo Woolley mittanzte) einen Heiratsantrag gemacht und auch stets in seiner Karriere unterstützt. 2028 will Woolley auch in Los Angeles bei den Sommerspielen antreten.
«Ich liebe es, Olympiateilnehmer zu sein und so, aber ich hätte nie gedacht, dass ich wegen des Sports so eine Beziehung haben würde. Es ist sehr schwer, das Gleichgewicht zu halten, ständig unterwegs zu sein. Er ist Personal Trainer und versteht das.»
Woolley erklärte auch, dass Stig, obwohl es «peinlich» sei, das zu sagen, «das Beste ist, was mir je passiert ist».
Vor neun Jahren outete sich Woolley als bisexuell. Aus seiner Heimat gab es dafür viel Lob – einige Kampfsportler hingegen schienen mit Woolleys sexueller Orientierung jedoch ein Problem zu haben.
In der Dokumentation «Road to Rio» des irischen Senders RTÉ outete sich der damals erst 17-Jährige als bisexuell. Den von ihm dafür gewählte Zeitpunkt bereue er noch heute, wie er gegenüber Extra.ie sagte. Er hatte seinen Eltern erst kurz vor der Ausstrahlung von seiner Bisexualität erzählt. Seine Grosseltern wussten noch gar nichts davon, was ihm grosse Sorge bereitete.
Von der irischen Öffentlichkeit gab es mehrheitlich Lob für den jungen Athleten, den viele als Inspiration und Vorbild sehen. In der Taekwondo-Szene war dies etwas anders: Viele Spitzenkämpfer stammen aus Ländern und Kulturen, wo Homo- und Bisexualität tabuisiert oder sogar kriminalisiert wird.
«Viele der Topathleten sind Moslems, also kannst du damit nicht allzu offen sein», sagte Woolley. «Ich hatte einige Gegner, die mir nicht die Hand schütteln wollten.» Andere Kämpfer wiederum hätten überhaupt kein Problem mit ihm. Der 21-Jährige hat seit seinem Coming-out die Erfahrung gemacht, dass seine Sexualität den meisten Leuten egal sei. «Wenn du ein Problem mit mir hast, dann habe ich ein Problem mit dir», laute seine Devise.
«Vielleicht kann ich eine Inspiration für junge Leute sein», sagt Woolley. Wenn jemand mit ihm darüber sprechen wolle, könne er dies gerne machen, er werde sich jedoch nicht aufdrängen. Grundsätzlich, erklärte er, wolle er wegen seiner sportlichen Erfolge und nicht wegen seiner sexuellen Orientierung bekannt werden.
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