«Meine Heldin», «Endlose Dankbarkeit» – Trauer um Anna R.
Rosenstolz-Fans nehmen Abschied
Anna R. ist tot. Die Musikerin starb «plötzlich und unerwartet» im Alter von 55 Jahren (MANNSCHAFT berichtete). Queers, Fans, Kolleg*innen und Politiker*innen in ganz Deutschland trauern.
Nach dem überraschenden Tod der Rosenstolz-Sängerin Anna R. ist die Polizei mit dem Fall befasst. Eingeleitet wurde ein offizielles Todesermittlungsverfahren, wie ein Polizeisprecher sagte. Üblicherweise gehört dazu auch eine Obduktion der Leiche. Nach derzeitigem Stand ist keine öffentliche Trauerfeier geplant. Das teilte das Management auf Anfrage mit.
Anna R. war im Alter von 55 Jahren gestorben. Sie wurde am Sonntagabend in Berlin-Friedrichshain tot gefunden. Die Polizei sei am Montagmorgen informiert worden, sagte der Sprecher. Am Dienstag sollte die Staatsanwaltschaft Berlin das Verfahren dazu übernehmen und auch Auskünfte erteilen.
«Meine Heldin», schreibt Lucy Diakovska (No Angels) und Annett Louisan kommentierte, an Peter Plate und Ulf Leo Sommer gerichtet: «Eine traurige Nachricht. Ich drücke dich und Ulf und schicke Liebe.»
Auch Moderatorin Frauke Ludowig und Sängerin Kerstin Ott (43) äusserten sich mit Bestürzung. «Kann es gar nicht glauben», schreibt die Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali und bedankt sich «für viele schöne Zeilen und Momente». Erst vor knapp zwei Monaten noch habe sie die Sängerin zufällig getroffen.
Auch Entertainer Riccardo Simonetti drückt sein «herzliches Beileid» aus, Conchita Wurst teilt ein Emoji eines gebrochenen Herzens, gleich drei solcher Herzen kommen von Jannik Schümann.
«Das ist furchtbar traurig und ein grosser Verlust», erklärt Alec Völkel von The BossHoss. «Mit Rosenstolz habt ihr beide deutsche Musikgeschichte geschrieben. In eurer Musik wird sie weiterleben. Ach, das tut mir sehr leid.»
Drag Queen und Queero-Gewinnerin Margot Schlönzke schrieb bei Facebook: Gemeinsam mit Peter hast du als Rosenstolz das ,Musical' zum Coming-out der Bundesrepublik in den 90ern gesungen und so viele schöne queere Lebebsweisheiten vertont, gesungen und populär gemacht.»
Berlins ehemaliger Kultursenator Klaus Lederer schrieb auf Facebook: «Anna war meine Nachbarin, sie wohnte unter mir. Sie hat den Sound geliefert, in dem ich mich als 'Jungschwuppe' wiedergefunden habe. Auch, als meine Beziehung krachte.»
«Für einen 16-jährigen schwulen Jugendlichen konnte ein Rosenstolz-Konzert in der Wuhlheide im Sommer 2006 mehr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl wecken, als tausend Kampagnen es je könnten, weil es echt und fühlbar war, wenn Anba den Refrain von ,Lachen' zum 25. Mal ankurbelt», schreibt SPD-Politiker Kevin Kühnert bei Instagram. Er denke an die verstorbene Sängerin «in endloser Dankbarkeit für das, was sie anderen Menschen geschenkt und hinterlassen hat».
Von einem «Schock» sprach der deutsche Queer-Beauftragte Sven Lehmann in einem Kommentar bei Instagram. Kulturstaatsministerin Claudia Roth äussert sich dort ebenfalls: «Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Anna R., dieser einzigartigen, unvergleichlichen Stimme von Rosenstolz, trifft tief ins Herz», erklärt Roth. «Sie hat uns mit ihrer Musik bewegt, getröstet und gestärkt. »
«Ich werde dich jede Sekunde vermissen», schrieb ihr Rosenstolz-Partner Peter Plate bei Instagram. «Danke für alles. Ich hoffe, du sitzt irgendwo auf einer Berliner Wolke – und es geht dir gut.»
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