Nach homofeindlicher Beleidigung – Angriff mit Faust und Nothammer

Die Polizei in Frankfurt sucht Zeug*innen

Eine Dragqueen und ihre Begleiter*innen sollen laut Polizei in der Frankfurter Innenstadt nach einer homophoben Beleidigung attackiert und geschlagen worden sein.

Die Angreifer seien unerkannt entkommen, teilte die Polizei am Montag zu dem Vorfall in der Nacht zum Sonntag mit. Ein 26 Jahre altes Mitglied aus der Gruppe berichtete demnach der alarmierten Streife, von einem jungen Mann aus einer anderen Gruppe heraus unvermittelt homophob beleidigt worden zu sein. Auf die Erwiderung, dass diese Äusserung unangemessen sei, habe der andere mit Faustschlägen reagiert. Auch dessen Begleiter hätten daraufhin die Gruppe attackiert.

Im Verlauf der Auseinandersetzung soll ein 25-Jähriger zudem mit einem Nothammer bedroht und eine 30 Jahre alte Dragqueen mit einem unbekannten Gegenstand beworfen und am Kopf getroffen worden sein. Einer der Täter soll mit dem Hammer auch die Scheibe eines Geschäfts eingeschlagen haben.

Die Polizei sucht nun Zeug*innen, die Hinweise zu dem Vorfall und den mutmasslichen Tätern – fünf Männer im Alter von etwa 16 bis 20 Jahren – geben können.

Der Täter mit der initialen Beleidigung konnte genauer als etwa 175 cm gross und von normaler Statur, mit kurzen/dunklen Haaren, 5-Tage-Bart und einer Zahnlücke beschrieben werden. Er soll mit einer schwarzen Jogginghose und einem schwarzen Kapuzenpullover bekleidet gewesen sein. Einer der Mittäter soll zudem einen weissen Trainingsanzug getragen haben.

Die Frankfurter Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben und/oder sonstige Hinweise zu den Flüchtigen geben können. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 069/755-10100 zu melden.

Vor zwei Wochen erst war in der Innenstadt von Frankfurt am Main die Dragqueen Electra Pain am mit Reizgas attackiert worden (MANNSCHAFT berichtete). Weil sich die Angriffe gegen LGBTIQ in letzter Zeit häufen, organisierte eine Gruppe um Pain am Montag in Frankfurt eine Kundgebung gegen Gewalt und Diskriminierung. Auch Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) nahm teil.

Frankfurt hat kürzlich ein «Safe House» für queere Geflüchtete eingerichtet (MANNSCHAFT berichtete). Dort leben auch obdachlose Jugendliche, die nach ihrem Coming-out von den Eltern auf die Strasse gesetzt wurden.

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