Matthew Mitcham auf Onlyfans: «Mein Körper, meine Entscheidung»
Auch andere Olympia-Sportler*innen zeigen sich online freizügig
Der ehemalige Olympiasieger Matthew Mitcham spricht offen über seinen Onlyfans-Account, und warum Sportler*innen sich dafür nicht schämen sollten.
Kurz vor den olympischen Spielen in Peking 2008 hatte Mitcham sein Coming-out. Als erster offen schwuler Sportler überhaupt gewann er die Goldmedaille im 10-Meter-Turmspringen. Fünfzehn Jahre später startete er seine freizügige Onlyfans-Seite (MANNSCHAFT berichtete).
In einem Kommentar für The Telegraph erklärte Mitcham, warum man weniger «prüde» sein sollte, wenn es darum geht, dass Sportler*innen ihre Kleidung ausziehen – und dass Profisportler*innen oft eine zusätzliche Einnahmequelle benötigen.
«Ich habe viel Zeit und Mühe in meinen Körper investiert. Wenn die Leute ihn sehen wollen, wäre es dumm, ihn kostenlos herzugeben», schrieb Mitcham über seine Onlyfans-Seite.
«Ja, manche fragen sich vielleicht: ‚Warum sollte ich es überhaupt hergeben?‘ Aber meine Antwort darauf wäre: Mein Körper, meine Entscheidung. Und wie bei jedem Projekt, an dem man hart gearbeitet hat, ist es ganz natürlich, stolz darauf zu sein und es den Leuten zeigen zu wollen.»
Mitcham erklärte anschliessend, dass Sportler*innen auch finanziell mit Onlyfans Sicherheit gewinnen können. «Meine persönlichen Einnahmen als Sportler fielen und stiegen unvorhersehbar. Die Finanzierung basierte ausschliesslich auf der Leistung bei den wichtigsten Veranstaltungen des Vorjahres, seien es die Olympischen Spiele oder die Weltmeisterschaften. Wenn man wegen einer Verletzung nicht antrat oder einen schlechten Sprung hatte und keine Medaille gewann, konnte es sehr schwierig werden», schreibt er.
Als er seine Seite startete, stellte der Mitcham klar, dass er zwar seinen bestes Stück zeigt, aber «keine sexuellen Handlungen vornehmen» wird.
Für seinen Ehemann Luke Rutherford ist das kein Problem. Rutherford selbst hat eine Onlyfans-Seite.
Die Wasserspringer*innen des britischen Teams sind diesem Beispiel gefolgt. Fünf ihrer Athlet*innen sind auf Onlyfans vertreten, darunter der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele Noah Williams und der ehemalige Champion Jack Laugher.
«Völlig überflüssig!» – Der Vatikan kritisiert die Olympia-Eröffnungsfeier. Russland spricht von einer «Gay-Pride-Parade» und meint es nicht als Kompliment (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Österreich
Aids-Hilfe wird 40 – mit Unterstützung von Ralf König
Am 5. September feiert die Wiener Aids-Hilfe mit einem grossen Strassenfest ihr 40-jähriges Bestehen. Zu den Höhepunkten gehören eine Ausstellung über die Geschichte der Organisation und die Zusammenarbeit mit dem schwulen Comic-Künstler Ralf König.
Von Christian Höller
HIV, Aids & STI
Comic
Community
Rechtsextreme stören CSD in Suhl – Pöbelei in Zwickau
Zum ersten Mal findet im südthüringischen Suhl ein Christopher Street Day statt. Und prompt gibt es Störversuche. Nach dem CSD in Zwickau ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Deutschland
Bremen
Schwuler Mann vor Supermarkt angegriffen: Wer hat etwas gesehen?
Ein Mann (27) ist mit seinem Partner unterwegs und wird aus einer Gruppe heraus angegriffen. Die Täter fliehen, die Polizei sucht Zeug*innen.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Sachsen-Anhalt
Haft nicht angetreten – ist Neonazi Liebich in Russland?
Die Rechtsextremistin Marla Svenja Liebich hat ihre Gefängnisstrafe in der JVA Chemnitz nicht angetreten. Wo ist sie jetzt? Die Fahndung läuft – und es gibt Kritik am Vorgehen der Behörden.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
News
TIN
Justiz