IDAHOBIT in Wien: «Sche*ss Schw*chtel»-Rufe

Demonstrierende wurden beschimpft, bedroht und bespuckt

Blick in die Menge bei der IDAHOBIT-Demo in Wien (Foto: X / @MarioLindner82)
Blick in die Menge bei der IDAHOBIT-Demo in Wien (Foto: X / @MarioLindner82)

Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai gingen auch in Wien wieder viele Menschen auf die Strasse (MANNSCHAFT berichtete). Einer war der Nationalratsabgeordnete Mario Lindner. Der von «absolut inakzeptablem» Verhalten der Passant*innen spricht.

Auf X schreibt Lindner: «Wer sich fragt, warum wir ein Problem mit Hass und LGBTIQ-Feindlichkeit haben, muss nur heute auf der IDAHOBIT-Demo in Wien dabei gewesen sein.»

Dort seien den Demonstrierenden Rufe wie «Sche*ss Schw*chtel» entgegengeschallt. Sie seien demnach auch gespuckt und von der Seite bedroht worden.

Dass so etwas im Jahr 2024 noch passiere, mitten in Österreich, sei «ABSOLUT inakzeptabel», formuliert es Lindner in Grossbuchstaben.

«Radikalismus der LGBTIQ-Community» Eine Kommentatorin schreibt darunter, dass ihr auf der Mariahilferstrasse ebenfalls aufgefallen sei, wie «abfällig sich einige Passanten» geäussert hätten. Jemand anderes fragt, ob das möglicherweise die FPÖ-Jugend gewesen sei.

Weitere Kommentare auf X unter dem Lindner-Post seien so beschämend, dass einer anderen Person (die sich als hetero cis Frau bezeichnet) die «Spucke» wegbleibe. So kontert beispielsweise jemand, dass auch der «Radikalismus» der LGBTIQ-Community «absolut inakzeptabel» sei.

Im gleichen Post-Verlauf ist zu lesen, dass die «gesamte Philosophie der Rollenbilder und Repräsentation grundlegend falsch» sei. Für diese wird hier die SPÖ (mit-)verantwortlich gemacht, ohne dass dies genauer erklärt würde.

«Den Leuten weniger auf den Sack gehen» «Bissl weniger oft Fahnen schwingen und einfach euer Leben leben würde vermutlich den Leuten weniger auf den Sack gehen», schreibt jemand anderes.

Die Liste der Pro-und-Contra-Kommentare ist lang. Und belegt, wie heftig die Auseinandersetzung in Wien und anderswo geführt wird. Dabei hatte Lindner noch im Vorfeld auf seinen Social-Media-Kanälen gepostet, dass es in Österreich «keinen Platz für LGBTIQ-Diskriminierung» gäbe. Und dass «die Sozialdemokratie Garantin für eine diskriminierungsfreie Zukunft unterdrückter Gruppen in Österreich und Europa» sei (MANNSCHAFT berichtete).

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