Arkansas verbietet als 1. US-Bundesstaat Transition bei Minderjährigen

Und: Die lesbische Schauspielerin Sarah Paulson kam unter Beschuss von trans Aktivist*innen, weil sie auf ihrem Twitter-Account nicht ihre Pronomen nennt

Bild: Delphotostock/AdobeStock
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Diese Woche machte Arkansas Schlagzeilen, weil dort die Abgeordneten ihren Gouverneur überstimmten und als erster US-Bundesstaat ein Verbot von Transitionen bei Minderjährigen einführten. Derweil denken mehr als 16 weitere US-Bundesstaaten über ein ähnliches Verbot nach.

Im Verbot eingeschlossen sind operative Eingriffe sowie Hormonbehandlungen und Pubertätsblocker. Dabei macht sich nicht nur strafbar, wer Transitionen anbietet, auch das Vorschlagen einer Transition gegenüber einer minderjährigen Person soll künftig bestraft werden.

Das hat unmittelbar heftige Reaktionen hervorgerufen, meist mit Verweis darauf, dass in Arkansas nun die LGBTIQ-feindliche Politik Donald Trumps fortgesetzt werde. Chaz Bono, der trans Sohn von Cher, warnte die Gesetzgeber in Arkansas auf Twitter, dass ihr Vorhaben trans Jugendliche zu einem Schicksal verdamme, das «schlimmer als der Tod» sei. Er verlangte, dass die Gesundheitsversorgung von Kindern in den Händen von Ärzten und Eltern liegen sollte, nicht denen von Politikern.

Doch spiegelt sich in der Entscheidung von Arkansas nur eine transphobe und vermeintliche «rechte» bzw. «rechtskonservative» Gesinnung als Erbe der Trump-Jahre? Es gibt durchaus innerhalb der LGBTIQ-Community Stimmen, die mahnen, dass Jugendliche, die sich einer Transition unterziehen wollen, dafür verschiedene psychologische Gründe haben können, die nicht zwangsläufig etwas damit zu tun haben, dass sie wirklich trans sind. Dazu laufen Studien, die entsprechende Resultate hervorgebracht haben. (MANNSCHAFT berichtete.)

Aus Liebe Hormonblocker absetzen? In der erfolgreichen und von trans Aktivist*innen gefeierten HBO-Serie «Euphoria» hat in der letzten Corona-Sonderfolge vorm verschobenen Start der 2. Staffel die Hauptfigur Jules, ein 17-jähriges trans Mädchen (gespielt von Hunter Schafer), ihrer Ärztin in einem fast einstündigen Monolog erklärt, dass sie ihre Hormonblocker absetzen wolle, weil sie sich in ihre Schulfreundin Rue (gespielt von Zendaya) verliebt habe und für diese «ein Mann» sein wolle. Oder zumindest darüber nachdenke, ob sie diesen Weg gehen sollte. (Mehr zur Serie auf MANNSCHAFT.)

Bild: Netflix
Schauspielerin Sarah Paulson (l.) in der Serie «Ratched» (Foto: Netflix)

Aufhören anderen zu sagen, was sie zu tun haben? Kritik von trans Aktivist*innen bekam zuletzt die lesbische Schauspielerin Sarah Paulson zu spüren, bekannt aus diversen Ryan-Murphy-Produktionen (u. a. «American Horror Story» oder «Ratched»). Am Transgender Day of Visibility, dem Internationalen Tag der Sichtbarkeit von trans Menschen am 31. März, kam Paulson unter Beschuss, weil sie in ihrem Twitter-Profil nach dem Namen nicht ihre Pronomen nennt, mit denen man sie ansprechen solle. Eine Twitter-User*in mit dem Account @MLFSCM «züchtigte» sie (wie es das Nachrichtenportal Queerty formulierte) für diese «Unterlassung» und nannte den Akt des Nichtnennens «transphob». Schliesslich sei es ja nicht so schwer, seine Pronomen zu nennen.

Die Kritik blieb nicht lange unbeantwortet. Paulson tweetete zurück, dass es auch «nicht so schwer für dich wäre, anderen nicht zu sagen, was sie zu tun haben».

Auch wenn @MLFSCM seitdem den Tweet gelöscht hat, brach schnell eine Entrüstungswelle zu Paulsons Pronomen los, bei der die Solidarität der Schauspielerin mit der trans Community in Frage gestellt wurde.

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