Hunderte Menschen feiern CSD in Neubrandenburg
Ende Juli war hier am Bahnhof eine Hakenkreuzflagge gehisst worden
In Neubrandenburg gingen am Wochenende Hunderte auf die Strasse, um für die LGBTIQ-Community einzutreten. Erst kürzlich wurde hier eine Regenbogenflagge gestohlen und durch eine Hakenkreuzflagge ausgetauscht.
«Normal ist genau wie du» war das Motto der rund 700 Teilnehmenden die am Samstag in der Satdt in Mecklenburg-Vorpommern für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz demonstrierten.
Im Jahr 2018 fand mit dem CSD in Neustrellitz die erste CSD-Demo im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte statt, im darauffolgenden Jahr hatte auch Neubrandenburg seine CSD-Premiere (MANNSCHAFT berichtete). Seitdem finden die Demos anlässlich des Christopher-Street-Days jährlich im Wechsel zwischen den beiden Städten statt.
Dieses Jahr war Neubrandenburg erneut an der Reihe, wo Ende Juli eine Regenbogenflagge gestohlen und gegen eine Hakenkreuflagge ausgetauscht worden war (MANNSCHAFT berichtete). Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) sagte auf einer Kundgebung, aktuelle Vorfälle von Diskriminierung und queerphobe Anfeindungen zeigten, dass Akzeptanz, Toleranz und Selbstbestimmung leider noch immer nicht selbstverständlich seien.
Ganz besonders erschüttert hat uns das abscheuliche Hissen einer Hakenkreuzflagge an Stelle der Regenbogenflagge am Neubrandenburger Bahnhof
«Ganz besonders erschüttert hat uns das abscheuliche Hissen einer Hakenkreuzflagge an Stelle der Regenbogenflagge am Neubrandenburger Bahnhof», hiess es in einer Mitteilung.
In der Nacht zum 29. Juli hatten Unbekannte eine Regenbogenflagge von einem Mast am Bahnhof – nicht zum ersten Mal – gestohlen.
An diesem Mast wurde dann eine Fahne der Hitlerjugend gehisst, deren Verwendung laut Polizei in Deutschland und Österreich verboten ist. Diese rot-weiße Flagge zeigt auch ein Hakenkreuz, das verbotene Symbol der NS-Organisationen.
Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) sagte auf der Kundgebung, das Hissen der NS-Flagge habe ihn schockiert und wütend gemacht. Mit den Tätern könne es keinen demokratischen Diskurs geben, denn auch in der Zeit des Nationalsozialismus habe es keinen Diskurs gegeben.
«Man hat mit Homosexuellen, mit Kommunisten oder Sozialdemokraten, mit Sinti und Roma, mit Menschen mit Behinderungen oder mit Jüdinnen und Juden nicht geredet. Man hat sie deportiert, um sie zu vernichten», sagte Witt.
Zu der Demonstration hatten mehrere Gruppen der Schwulen- und Lesbenszene aus Neubrandenburg und Berlin gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und der Ministerin aufgerufen. Unter den Teilnehmenden waren auch Berlins Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano und Aktivistin Seyran Ates.
In Magdeburg nahmen am Samstag Tausende Menschen am CSD teil. Probleme gab es allerdings aufgrund einer Reichsbürger-Veranstaltung (MANNSCHAFT berichtete).
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