«Beängstigend» – Hape Kerkeling Ziel von Anfeindungen

Nach seiner Rede in einer Synagoge

ARCHIV - 26.10.2023, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Hape Kerkeling, Entertainer und Schauspieler, hält eine Laudatio bei der Preisverleihung an die FDP-Politikerin Strack-Zimmermann. Strack-Zimmermann ist von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf für ihr Engagement gegen Antisemitismus mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt worden. (zu dpa: «Hape Kerkeling nach Rede in Synagoge Ziel von Anfeindungen») Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hape Kerkeling in der Synagoge (Bild: Oliver Berg/dpa)

Für eine Rede in der Düsseldorfer Synagoge vor einem Jahr hat Hape Kerkeling viel Zuspruch bekommen – aber auch jede Menge anderer Reaktionen, die er «beängstigend» findet.

Im vergangenen Jahr hielt der Komiker Hape Kerkeling (59) eine Rede bei der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf - anschliessend war er Zielscheibe von Anfeindungen. In einer ARD-Dokumentation zu seinem 60. Geburtstag, die vorab beim Film Festival Cologne gezeigt wurde, sagt er dazu: «Für mich persönlich hat das bedeutet: sehr viel Zuspruch von Menschen, die ähnlich denken, der mir sehr viel wert ist und sehr viel wert war. Aber eben nicht nur Zuspruch, sondern auch unvorstellbare Anfeindungen, die ich mir so gar nicht hätte ausmalen können, sodass also auch der Staatsschutz aktiv wurde.»

Das sei «beängstigend» gewesen. Die Erfahrung bestätigte Kerkeling darin, dass er die Zukunft Deutschlands «leider nicht besonders optimistisch» einschätzt.

Kerkeling hatte vor einem Jahr eine Laudatio auf die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten, die in ihrer Heimatstadt Düsseldorf für ihr Engagement gegen Antisemitismus mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt wurde. In seiner Rede in der Düsseldorfer Synagoge sagte der Entertainer unter anderem: «Antisemitismus aber ist keine Meinung, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit.»

Der 90-minütige Dokumentarfilm «Hape Kerkeling - Total normal» läuft am 9. Dezember - seinem 60. Geburtstag - um 20.15 Uhr im Ersten.

Am Mittwoch wurde die Doku beim Film Festival Cologne erstmals gezeigt. Kerkeling, der nach Köln gezogen ist, weil ihm Berlin zu homophob geworden ist (MANNSCHAFT berichtete), war selbst vor Ort.

«Eine unglaubliche Ehre, für die ich mich wahnsinnig bedanke. Ohne mein Publikum würde es diesen Dokumentarfilm vermutlich nicht geben», sagt er gegenüber t-online. Nach zwei Spielfilmen über seine Jugend und seine Zeit auf dem Jakobsweg nun einen Dokumentarfilm über sich zu sehen, sei für ihn «ungewohnt», so Kerkeling. «Das muss ich erst mal verkraften, verdauen und verstehen.» Mit der Präsentation seines Lebens könne er gut umgehen, «aber die Beurteilung überlasse ich den Zuschauern».

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