Hochzeit in Wien: Josefine Paul und Katja Meier haben geheiratet
Eine besondere Ehe in der Politik: Die nordrhein-westfälische Ministerin Josefine Paul und die Ex-Ministerin und heutige sächsische Landtagsabgeordnete Katja Meier haben geheiratet.
NRW-Familienministerin Josefine Paul und die ehemalige sächsische Justizministerin und heutige Landtagsabgeordnete Katja Meier (beide Grüne) haben geheiratet. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) in Düsseldorf der dpa. Zuvor hatten der Newsletter «Politik in Sachsen» und «Landtagsblog.de» über die Hochzeit berichtet.
Der Sprecher des MKJFGFI sagte der dpa: «Frau Ministerin Josefine Paul und Frau Staatsministerin a.D. Katja Meier haben am Dienstag, 15. Juli, im engsten Kreis standesamtlich in Wien geheiratet. Beide Politikerinnen hatten zuvor öffentlich über ihre Hochzeitspläne gesprochen und betont, dass sie als lesbisches Paar in politischen Führungspositionen auch eine Vorbildfunktion insbesondere für junge Menschen einnehmen.»
Das genaue Datum der Hochzeit hielten die beiden bis zuletzt geheim. Doch aufmerksame Follower*innen hatten bereits in den Wochen zuvor einen dezenten Hinweis erhalten, dass es wohl nicht mehr lange dauern würde. In einem gemeinsamen Instagram-Post zeigten sich das in punkto Privatleben eher zurückhaltende Paar Hand in Hand. Dazu schrieb Meier: «Die zweieinhalb Jahre, in denen wir parallel Ministerinnen waren, haben uns noch enger zusammengeschweisst. Weil wir beide genau wissen, was es bedeutet, Politik zu gestalten – mit Haltung, mit Verantwortung und mit dem Wunsch, konkret etwas zu verbessern – für Menschen, nicht für Schlagzeilen.»
Paul (43) und Meier (45) hatten sich nach früheren Angaben im Präsidium des Bundesfrauenrats der Grünen kennengelernt und sind seit 2018 ein Paar. Ihre Hochzeitspläne hatten sie im April 2024 publik gemacht (MANNSCHAFT berichtete). «Homosexualität muss sichtbar sein, auch auf der Strasse», sagte Meier damals im Interview der Zeitschrift Bunte.
Schliesslich gebe es auch heute noch «bei jungen Schwulen und Lesben Probleme mit der Familie und Mobbing in der Schule», ergänzte Paul. «Alle jungen Menschen brauchen Unterstützung in ihrer Selbstfindung und queere Jugendliche brauchen die Gewissheit, dass ihre Liebe ganz normal ist.»
Im Interview machte Meier öffentlich, dass sie «üble Postkarten und Briefe mit schlimmsten Beschimpfungen unter der Gürtellinie» bekomme. «Das lässt mich nicht kalt.»
Das sei jedoch nicht der Grund für die Hochzeit gewesen. «Es geht weniger um die politische Geste. Die Liebe ist das Fundament», erklärte Paul. Es gehe darum, «sich gegenseitig zueinander zu bekennen».
Mehr: CSD Berlin: So viele Teilnehmende wie seit Jahren nicht mehr (MANNSCHAFT berichtete)
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