Favoritinnen, Modus, Stars: Das Wichtigste zur Fussball-EM
Am Mittwoch geht es los
Die Fussball-EM in der Schweiz startet mit wankelmütigen Gastgeberinnen, vielen Stars und Rekordprämien. Alles Wichtige zum Turnier.
Der EM-Ball in der Schweiz rollt von Mittwoch an, die UEFA erwartet mindestens 600'000 Fans - Rekord. Am Freitag steigen die deutschen Fussballerinnen gegen Polen ins Turnier ein.
#Der Spielmodus Sehr klassisch und übersichtlich geht es bei der EM zu. Die 16 teilnehmenden Nationen bilden vier Gruppen à vier Teams, die besten zwei jeder Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Es folgen Halbfinale und das Endspiel am 27. Juli in der ESC-Stadt Basel, aber kein Spiel um Platz drei.
#Die Favoritinnen Allen voran die Weltmeisterinnen aus Spanien, die in der Vorrundengruppe B mit Portugal, Belgien und Italien eher schwächere Gegner zugelost bekamen, werden heiss gehandelt. Aber auch Titelverteidiger England und Frankreich, die bereits in Gruppe D aufeinandertreffen, zählen zum Favoritenkreis - ebenso wie das deutsche Team, das im Viertelfinale gegen England oder Frankreich spielen könnte. Aussenseiterchancen werden Schwedinnen und den von Ex-Bundesliga-Coach Andries Jonker trainierten Niederländerinnen eingeräumt.
#Das Gastgeber-Team «Ich glaube schon, dass das die beste Nati ist, in der ich bislang gespielt habe», sagte Weltklasse-Regisseurin Ramona Bachmann über die Schweizerinnen Anfang April. Die frühere Wolfsburgerin wird die Heim-EM wegen eines Kreuzbandrisses allerdings verpassen (MANNSCHAFT berichtete) – ebenso wie die kurzfristig ausgefallene Abwehrchefin Luana Bühler (Kniebeschwerden).
Ohnehin könnte die Stimmung vor dem Eröffnungsspiel am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) in Basel gegen Norwegen besser sein. Durchwachsen waren die Auftritte zuletzt, darunter das viel debattierte 1:7 gegen die U15-Junioren des FC Luzern. Auf dem Platz soll es Arsenals Lia Wälti für das Team der erfahrenen Trainerin Pia Sundhage (65) richten. Daneben sorgt vor allem Internet-Star Alisha Lehmann für Aufsehen (MANNSCHAFT berichtete). Im Blickpunkt steht auch Supertalent Sydney Schertenleib vom FC Barcelona.
#Neu dabei Für Wales und Polen feiern in der Schweiz ihre EM-Teilnahme - und sind in ihren Gruppen wenig überraschend nur Aussenseiter. Die Polinnen um die im vergangenen Jahr von Wolfsburg zum FC Barcelona gewechselte Top-Stürmerin Ewa Pajor treffen in Gruppe C unter anderem auf Deutschland. Wales spielt in der Top-Gruppe D gegen England, Frankreich und die Niederlande.
#Internationale Stars Viel individuelle Klasse sticht im englischen Kader hervor. Besondere Hoffnungen ruhen auf Offensivkünstlerin Lauren James vom FC Chelsea, die nach dreimonatiger Verletzungspause gerade noch rechtzeitig fit wurde. «Für mich ist sie eine kleine Magierin im Mittelfeld», schwärmte Ex-Nationaltorhüterin Karen Bardsley bei BBC Radio 5. «Ihre natürlichen Bewegungen, ihre Unberechenbarkeit und ihre Schusstechnik: Sie sieht aus, als würde sie im Mittelfeld ihr eigenes Ding machen.»
Spanien vertreten die je zweimaligen Weltfussballerinnen Alexia Putellas und Aitana Bonmati bestens, wobei bei Letzterer nach einer viralen Meningitis samt Krankenhausaufenthalt noch ein Fragezeichen steht.
Zu den Schlüsselspielerinnen ihrer Teams zählen unter anderem auch Wendie Renard (Frankreich), Kosovare Asllani (Schweden), Bayerns Pernille Harder (Norwegen), Manuela Giugliano (Italien), Tessa Wullaert (Belgien), Tatiana Pinto (Portugal), Emma Koivisto (Finnland) sowie Bayern-Kapitänin Glodis Viggosdottir (Island).
#Preisgeld So viel wie nie zuvor. Insgesamt schüttet die Europäische Fussball-Union UEFA 41 Millionen Euro an Prämien aus, deutlich mehr als 2022 (16 Millionen). Als Startgeld erhalten die Verbände jeweils 1,8 Millionen Euro. Sollte ein Team alle Gruppenspiele und die K.-o.-Phase mitsamt Finale für sich entscheiden, winkt den Gewinnerinnen ein Preisgeld von 5,1 Millionen Euro.
Die Zeiten, in denen es beim Triumph ein mit Blümchen verziertes Kaffeeservice gab, sind endgültig vorbei.
Für die DFB-Spielerinnen kann sich das Turnier ebenfalls lohnen. Bei einem Final-Triumph erhält jede Spielerin 120'000 Euro - mehr lobte der Verband noch nie für einen EM-Titel aus. Die Zeiten, in denen der Verband wie beim ersten Triumph 1989 ein mit Blümchen verziertes Kaffeeservice ausgab, sind endgültig vorbei.
#Rekorde In einer nicht ganz unerheblichen Rangliste liegt der DFB vorn: Kein Verband hat bei Europameisterschaften mehr Titel (8) gewonnen als der deutsche. Dahinter folgen Norwegen (2), Schweden, Niederlande und England (je 1).
Auch bei den Spielerinnen-Statistiken führen zwei ehemalige DFB-Stars. Auf stolze 23 Endrunden-Einsätze bringt es Birgit Prinz, die sich mit Inka Grings zudem den Rekord für die meisten Tore teilt (beide 10).
#Maskottchen und neuer Spielball Bei allen Spielen dürfte auch Maddli sehr präsent sein, das Maskottchen mit dem so treuen Blick aus grossen Augen. Darstellen soll es einen aufgeweckten Bernhardinerwelpen, angelehnt ist der Name an Madeleine Boll, die erste Lizenzspielerin in der Schweiz. Als die bald 72-Jährige noch gegen den Ball trat, sah dieser nicht ganz so futuristisch aus wie der offizielle EM-Spielball Konektis von Sportartikelhersteller Adidas.
Das Besondere an Konektis: Erstmals bei einer Frauen-EM ist der Spielball mit der sogenannten «Connected Ball Technology» ausgestattet. Dies ermögliche «eine schnellere und präzisere Schiedsrichterleistung und erleichtert die Entscheidungsprozesse der Video-Schiedsrichterassistentin (VAR)», teilte die UEFA mit.
Public Viewings und Events rund um die Fussball-EM: MANNSCHAFT hat alle Termine in der Schweiz zusammengestellt.
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Gegen queerfeindliche Gewalt: Kundgebung nach Hass-Attacke
Im Regenbogenkiez fand am Montag Abend eine Kundgebung gegen Gewalt und Hass statt. Von 250 Teilnehmenden ist die Rede.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
NRW
CSD in Soest: Mann (34) greift mehrere Menschen an
Ein 34-Jähriger beleidigt und schlägt Teilnehmende aus der LGBTQ-Szene. Wenig später nehmen die Ermittler ihn in seiner Wohnung fest. Bei seiner Vernehmung pöbelt er weiter.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Deutschland
Berlin
Nach homophobem Lehrer-Mobbing: Günther‑Wünsch kündigt Konsequenzen an
Der Fall des schwulen Pädagogen Oziel Inácio-Stech soll nun doch Konsequenzen haben. Die Bildungssenatorin kündigt eine Überarbeitung der Beschwerdestrukturen an. Reicht das?
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Schwul
News