«Am Boden zerstört»: Ramona Bachmann verpasst Heim-EM
Die lesbische Kickerin hat sich am Knie verletzt
Ramona Bachmann hat sich beim Training schwer am Knie verletzt. Für die lesbische Kickerin ist die bevorstehenden EM in der Schweiz damit gelaufen.
Nur noch drei Wochen bis zur Heim-EM der Fussballerinen, nun hat sich am Mittwoch Ramona Bachmann im Training verletzt: Kreuzbandriss. «Ich bin am Boden zerstört», sagte die Stürmerin. «Nicht auf dem Platz zu sein und mein Land vor unseren Fans vertreten zu können, tut sehr weh. Aber mein Herz wird immer beim Team sein.»
Die Stürmerin war bisher an allen vier Endrunden der Schweizerinnen dabei und absolvierte seit ihrem Debüt vor 18 Jahren insgesamt 153 Länderspiele. Bachmann ist mit 60 Toren in der ewigen Torschützenliste die Nummer 2 der Schweiz.
Bachmann wuchs in Malters im Kanton Luzern auf. Als Vierjährige hatte sie 1995 ihren ersten Einsatz im Fussball – als Maskottchen in der Jungenmannschaft, die von ihrem Vater trainiert wurde. 2005 wurde sie mit dem FC Malters Schweizer Meisterin in der U18-Kategorie und spielte in der darauffolgenden Saison als jüngste Spielerin der Nationalliga B. Seit 2007 gehört sie zur Auswahl für die Schweizer Nationalmannschaft. Sie macht sich einen Namen für ihre Technik, ihre Geschwindigkeit und als Torschützin.
In ihrer bisherigen Karriere spielte Ramona Bachmann für diverse internationale Vereine, darunter FC Chelsea, VfL Wolfsburg und zwei schwedische Vereine. Die Stürmerin hat mehrere Titel gewonnen, unter anderem wurde sie Deutsche Meisterin und mehrfache Englische und Schwedische Meisterin. 2009, 2015 und 2019 war sie Schweizer Fussballerin des Jahres. Nach dreieinhalb Jahren beim FC Chelsea wechselte sie 2020 zum Verein Paris Saint-Germain (PSG), der 2022 Pokalsieger wurde.
Zu den bisherigen Highlights ihrer Karriere gehört das FA-Cup-Finale 2018 im Wembley Stadion, wo sie mit FC Chelsea gewann und zwei Tore geschossen hat, so Bachmann Ende 2023 gegenüber MANNSCHAFT. «Ein unvergesslicher Moment – meine ganze Familie war da. Damit konnte ich mir einen Lebenstraum erfüllen.»
Zu ihren Vorbildern gehören Lionel Messi und Roger Federer. Sie finde es sehr bewundernswert, wie der Tennis-Star trotz seiner grossen Sporterfolge sehr bodenständig geblieben sei. «Es ermutigt mich, stets die beste Version meiner selbst zu sein. Ich hatte das grosse Glück, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Und ich bin mir bewusst, dass alles innerhalb weniger Sekunden vorbei sein kann.»
Ein Jahr nach der Verlobung heiratete Ramona Bachmann im Juni 2023 ihre Freundin Charlotte Baret in Paris (MANNSCHAFT berichtete).
Als ihr Coming-out in den Medien war, bekam sie sehr viele Nachrichten – sowohl von Frauen als auch von Männern. «Sie schrieben mir, dass sie zu sich stehen und sich selbst akzeptieren könnten und ich dazu beigetragen hätte. Das war sehr emotional für mich und bestärkte mich darin, weiterhin offen und authentisch zu sein.»
Die lesbische Schwimmerin Diana Nyad schaffte mit 64 Jahren das Unmöglichgeglaubte und schwamm von Kuba nach Florida. Ein Film erzählt nun die bewegende Geschichte der New Yorkerin, die sich von Frauenfeindlichkeit und Altersdiskriminierung nicht abschrecken liess (MANNSCHAFT-Story).
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