Litauen: Gericht beschliesst Anerkennung von homosexuellem Paar
Das Bezirksgericht in der Hauptstadt Vilnius hat die Behörden angewiesen, ein lesbisches Paar rechtlich anzuerkennen und dies offiziell in allen Dokumenten zu registrieren. Dies berichtet das Portal lrt.lt.
Unterstützt wurde das klagende, zusammenwohnende Lesbenpaar von der LGBTIQ-Organisation Tolerant Youth Association (TJA). Die Community feiert das Urteil als Durchbruch im Kampf um Gleichstellung und hofft, dass endlich auch Bewegung in den parlamentarischen Prozess in Litauen kommt.
Der TJA-Vorsitzende Artūras Rudomanskis erklärte: «Unsere Politiker haben zu lange gezögert, Verantwortung zu übernehmen, sodass wir vor Gericht gehen mussten. Wir freuen uns, dass das Gericht unserem Paar, das seine Beziehung in Form einer Partnerschaft formalisieren wollte, gleiche Rechte zusicherte.»
Nun, da das Paar erstmals seine Partnerschaft formal absichern kann, müsse die Politik endlich handeln, so TJA weiter. Das Urteil ebne den Weg für andere Fälle, aktuell gebe es rund 20 weitere homosexuelle Paare, die ihr Recht vor Gericht einklagen.
Homosexualität ist im katholisch geprägten Litauen oft noch ein Tabuthema und löst Anfeindungen aus. Vor ein paar Jahren hat ein Kurgast aus den Baltischen Staaten in Bayern ein schwules Paar angegriffen, weil er sich von ihren öffentlichen «Zärtlichkeiten» gestört fühlte – bei der späteren Polizeivernehmung sah er sich im Recht, derart dazwischen zu greifen. Er zeigte keinerlei Reue (MANNSCHAFT berichtete).
In der Vergangenheit kam es bei der Baltic Pride wiederholt zu gewaltsamen Gegendemonstrationen. Allerdings wurden nach und nach auch die Besucherrekorde gebrochen, weil immer mehr LGBTIQ auf die Strasse gehen (MANNSCHAFT berichtete).
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