Premier League: Schluss mit Regenbogensymbolen
Die LGBTIQ-Kampagne wird beendet - wegen religiöser Befindlichkeiten
Die Zeitung Daily Telegraph berichtet, dass die englische Premier League ihre «Rainbow Laces»-Kampagne nach acht Jahren beenden werde – weil muslimische und christliche Fussballprofis nicht mitmachen wollen.
Es war als Toleranzkampagne gedacht, mit Regenbogenkapitänsbinden und -schnürsenkeln. Sie sollten ein Zeichen setzen, dass Fussball für alle offen sei (MANNSCHAFT berichtete über Pro-LGBTIQ-Spieler). Die Aktion wurde von der britischen Organisation Stonewall in Zusammenarbeit mit der Premier League eingeführt.
Zuletzt hatte es allerdings vermehrt Proteste gegen die Regenbogenkampagne gegeben. So weigerte sich beispielsweise Noussair Mazraoui von Manchester United Anfang Dezember, an der Aktion teilzunehmen. Auch Sam Morsy von Ipswich Town lehnte es ab, die Regenbogenkapitänsbinde zu tragen.
Beide Spieler verwiesen auf ihren muslimischen Glauben (MANNSCHAFT berichtete über Queerfeindlichkeit in muslimischen Communities). Für ihre Weigerung erhielten beide Fussballstars keine Sanktionen.
Der Kapitän von Crystal Palace, Marc Guéhi, trug derweil die Regenbogenbinde vor gut einem halben Jahr, schrieb aber mit Filzstift «Ich liebe Jesus» und «Jesus liebt dich» drüber. Dafür erhielt der überzeugte Christ von der Liga eine Verwarnung, jedoch keinerlei Strafe.
Die Premiere League wolle laut Daily Telegraph in der Zukunft weiter eine Kampagne für LGBTIQ-Akzeptanz durchführen. Diese solle im Februar zum Queer History Month starten.
Unklar ist, ob die neue Kampagne - die sich offiziell breiter aufstellen möchte und nicht nur auf der Partnerschaft mit einer LGBTIQ-Organisation basiert - genauso viel Sichtbarkeit generieren wird wie die alte. Man darf vermuten, dass die Antwort nein lautet.
Auf alle Fälle werden fortan keine Regenbogenkapitänsbinden mehr zu sehen sein.
Laut Daily Telegraph hat auch Premiership Rugby die Zusammenarbeit mit Stonewall beendet, inmitten von Debatten um die «Genderideologie» der Organsation. Diese betreffe vor allem den Umgang mit trans Sportler*innen nach der umstrittenen Supreme-Court-Entscheidung in Grossbritannien (MANNSCHAFT berichtete).
Euronews stellte gerade eine neue Studie vor, in der europäische Städte als «romantische» Reiseziele für LGBTIQ bewertet werden - England ist gleich zwei Mal in den Top 10 vertreten (MANNSCHAFT berichtete).
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