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Starker Rückgang von HIV-Neuinfektionen – auch wegen PrEP

Anfangs Oktober 2017 veröffentlichte Zahlen zeigen, dass die HIV-Diagnosen von 3’570 im Jahr 2015 auf 2’810 im Jahr 2016 zurückgegangen sind.

Die Zahlen für die Stadt London sind noch beeindruckender: dort ist ein Rückgang von 29% bei den HIV-Neuinfektionen unter schwulen und bisexuellen Männern zu vermelden.

Die «Public Health England» erkärt den Rückgang mit häufigeren Tests, den Verbesserungen in der antiretroviralen Therapie (nach einer HIV-Diagnose), im zuverlässigen Gebrauch von Kondomen und mit der erhöhten Verbreitung von PrEP.


Rückgang der HIV-Neuinfektionen in Grossbritannien

«Der Rückgang der HIV-Diagnosen bei schwulen und bisexuellen Männern stellt die aufregendste Entwicklung in der HIV-Epidemie in Grossbritannien seit 20 Jahren dar. Die HIV-Bekämpfung in England wird mit der Durchführung von PrEP in den nächsten drei Jahren weiter verstärkt. Es ist wichtig, dass die Erfolgsfaktoren wie häufige HIV-Tests und der unmittelbare Start der antiretrovirale Therapie nach einer HIV-Infektion auf alle HIV-Risikogruppen angewendet wird.», schreibt «Public Health England».

[infobox maintitle=“Was ist PrEP?“ subtitle=“PrEP (auch HIV-PrEP) ist die Abkürzung für «Prä-Expositions-Prophylaxe», auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Die Wirksamkeit der PrEP mit dem HIV-Medikament Truvada ist bei schwulen Männern mit hohem HIV-Risiko nachgewiesen. Bei ihnen schützt die so gut wie Kondome vor HIV. In sehr seltenen Fällen kann es aber trotztdem zu einer Ansteckung kommen. Ausserdem schützt die HIV-PrEP nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten. Das HIV-Medikament Truvada gilt als gut verträglich. Eine seltene, aber schwerwiegende Langzeitnebenwirkung ist eine Schädigung der Nieren. Wichtig ist, sich vor der PrEP und danach alle drei Monate auf HIV und Geschlechtskrankheiten testen zu lassen. Ferner müssen die Nierenwerte regelmässig kontrolliert werden. (Quelle: Deutsche Aids-Hilfe)“ bg=“grey“ color=“black“ opacity=“off“ space=“30″ link=“https://www.aidshilfe.de/hiv-prep“]

Dr. Valerie Delpech, Leiterin der HIV-Überwachung bei «Public Health England», freut sich über die neuen Daten. Sie sagt: «Das sind sehr gute Nachrichten. Es ist das erste Mal seit Beginn der HIV-Epidemie in den 1980er Jahren, dass wir einen Rückgang neuer HIV-Diagnosen bei schwulen und bisexuellen Männern beobachten konnten.» Die Statistiken seien «eindeutige Beweise» dafür, dass die Präventionsbemühungen der Regierung funktionierten.


Ein Artikel der «Washington Post» von diesem Sommer deutete an, dass die Reduktion um 74% bei HIV-Neuinfektionen im Bundesstaat Washington DC, ebenfalls mit einem erhöhten Gebrauch von PrEP verbunden werden könne. Der Rückgang von 74% – von 1.333 in 2007 bis 347 in 2016 – kann Faktoren wie «dem Nadelaustauschprogramm, Kondomverteilungen und zunehmenden Gebrauch der vorbeugenden Medikation (PrEP) zugeschrieben werden», sagten Verantwortliche diese Woche.

«Ich bin erfreut sagen zu können, dass wir beträchtliche Fortschritte gemacht haben. Aber ich muss Ihnen nicht sagen, dass es noch viel zu tun gibt», sagte Bürgermeister Muriel E. Bowser auf einer Pressekonferenz in der «Whitman-Walker Health Community Clinic».


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