Tschetschenien: Kanada rettet weitere 31 schwule Männer
Mit der Hilfe der kanadischen LGBTIQ-Organisation «Rainbow Railroad» konnten 31 schwule und bisexuelle Tschetschenen herausgeholt werden.
Die «Rainbow Railroad» kooperierte mit der russischen Organisation «LGBT Network» und unterstützt diese bei der Evakuierung tschetschenischer homosexueller Männer, die von der Regierung systematisch verfolgt und gefoltert werden. Kimahli Powell, Geschäftsführer der «Rainbow Railroad», verkündete vergangenen Freitag in einem Video, dass die Männer mittels sogenannten «Notfall»-Visa und Reisevereinbarungen nach Kanada gebracht wurden. Ziel sei es, den Männern einen langfristigen Asylstatus zu verschaffen.
Kanada ist und bleibt die beste und sicherste Möglichkeit
«Wir arbeiten mit der kanadischen Regierung an einem Programm, welches die Einreise tschetschenischer LGBTIQ-Flüchtlingen in unser Land erlaubt», so Powell, «Kanada ist und bleibt die beste und sicherste Möglichkeit». Laut Powell würde dennoch viel Arbeit vor ihnen liegen. Auch nach der Rettung seien die Flüchtlinge auf Hilfe angewiesen. «Sie sind noch so jung und wurden einfach aus ihrem Leben und ihrem Heimatland herausgerissen – Englisch sprechen sie kaum. Sie werden eine Community brauchen», erklärte Powell.
Gemäss newnownext.com flüchteten insgesamt 70 Personen aus den tschetschenischen Lagern in sichere Unterkünfte nach Russland. Die «Rainbow Railroad» konnte dieses Jahr bis zu 140 homo- und bisexuelle Männer erfolgreich aus den «schwulen Konzentrationslagern» evakuieren. 40 Männer warten darauf, von den Unterkünften nach Kanada gebracht zu werden.
Verfolgung und Folter von LGBTIQ-Personen in Tschetschenien Laut der «Novaya Gazeta» wurden in Tschetschenien mehr als hundert schwule Männer in Räumlichkeiten gefangen gehalten und gefoltert (MANNSCHAFT berichtete). Auch Todesopfer soll es gegeben haben.
Die russische Organisation «LGBT Network» evakuierte bis anhin eine hohe Zahl schwuler Männer aus Tschetschenien (MANNSCHAFT berichtete). Nebst Kanada wird die Organisation von Frankreich und Deutschland unterstützt. Im Mai verkündete Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Aufnahme des ersten Flüchtlings aus Tschetschenien (MANNSCHAFT berichtete). Auch in Deutschland konnte im Juni der erste Tschetschene einreisen.
Jedoch beteiligen sich nicht alle Nationen an der Unterstützung der tschetschenischen LGBTIQ-Opfer. So verweigert etwa die USA den homo- und bisexuellen Männern die nötigen Einreisepapiere (MANNSCHAFT berichtete).
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