US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst
Von «homosexuellem Lebensstil» hält er nicht viel
Der US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst. Er wird Papst Leo XIV. heissen.
Dies teilte Kardinal Dominique Mamberti nach dem Konklave auf dem Balkon des Petersplatzes mit.
Der US-Amerikaner leitete bisher als Kurienkardinal das wichtige Dikasterium für die Bischöfe. Früher war er Missionar und Bischof in Peru sowie Generalprior des Augustinerordens. Der 69-jährige Prevost war zuvor als Kompromisskandidat gesehen worden.
Um politische Verwicklungen zu vermeiden, war bislang ein Papst aus dem mächtigsten Land der Erde tabu.
Prevost hat sich bisher selten in Interviews geäussert. Was LGBTIQ-Themen betrifft, so berichtete kürzlich die New York Times, dass Kardinal Prevost im Jahr 2012, ein Jahr vor der Wahl des jüngst verstorbenen Papst Franziskus (MANNSCHAFT berichtete), seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht habe, dass einige westliche Medien «Sympathie für Glaubensvorstellungen und Praktiken hegten, die im Widerspruch zum Evangelium stehen», insbesondere für den «homosexuellen Lebensstil» und «alternative Familien, die aus gleichgeschlechtlichen Partnern und ihren Adoptivkindern bestehen».
US-Präsident Donald Trump hat dem Amerikaner zur Wahl zum Papst gratuliert. «Es ist solch eine Ehre, festzustellen, dass er der erste amerikanische Papst ist», schrieb Trump in seinem Online-Netzwerk Truth Social: Es sei eine «grosse Ehre» für die USA.
Kurz zuvor hatte der US-Präsident Katholik*innen in der ganzen Welt gegen sich aufgebracht, als er sich selber via Social Media zum Papst machte.
In Deutschland hatte das Zentralkomitee der Katholiken einen Reformprozess angestossen und bereits Erwartungen an einen neuen Papst formuliert.
Die deutschen Gläubigen erhoffen sich von einem neuen Papst vor allem mehr Gleichberechtigung und Vielfalt. «96 Prozent der Katholikinnen und Katholiken erwarten von ihrer Kirche dringend Reformen», sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
«Viele wünschen sich vor allem, dass ihre Kirche die Vielfalt des Lebens und der Gläubigen anerkennt. Es geht darum, dass Frauen gleichberechtigt in der Kirche mitarbeiten können sollten, etwa als Priesterinnen», sagte Stetter-Karp. Das könne die deutsche Kirche nicht für sich entscheiden.
«Beim Thema Vielfalt spielt auch der Umgang mit Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften eine Rolle. Der Zölibat steht ebenso infrage. Strukturell geht es vielen Lai*innen um die Überwindung des Klerikalismus. Sie fordern Teilhabe an der Macht in der Kirche sowie Rechenschaftspflicht und Transparenz der Führung.»
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