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Transfeindlicher Übergriff in Berlin: 42-Jährige verletzt

Der Täter bespuckte die Frau

homophobe Beleidigung
Foto: AdobeStock

Am Donnerstag Nachmittag erstattete eine trans Frau auf dem Polizeiabschnitt 55 Anzeige gegen einen unbekannten Mann, der sie gegen 16 Uhr in Neukölln beleidigt, bedroht und verletzt haben soll.

Die 42-Jährige gab an, an einem Bistro in der Hermannstrasse gerade eine Essenbestellung aufgegeben zu haben, als sie der Tatverdächtige darauf angesprochen habe, dass sie Frauenkleider und ein Kopftuch trage. Nach einem kurzen Wortwechsel soll der Unbekannte versucht haben, ihr das Tuch herunterzuziehen, sie mehrfach beleidigt und in ihre Richtung gespuckt haben. Daraufhin habe ein Mitarbeiter des Bistros den Mann aufgefordert, den Gehweg vor dem Verkaufstresen zu verlassen, auf dem sich die Situation abgespielt hatte.

Als die trans Frau nach Erhalten der Bestellung ihren Weg fortsetzte, soll sie der inzwischen einige Meter entfernt stehende Mann grob an einem Handgelenk gepackt und sie wiederholt beleidigt haben. Ausserdem habe er ihr gedroht, sie zu töten und ihr gegenüber Schläge mit einem erhobenen Arm angedeutet. Mithilfe einer ihr fremden Frau gelang es der 42-Jährigen schließlich, davonzulaufen und sich an die Polizei zu wenden.

Dort meldete sie noch einen anderen Vorfall, der sich bereits am 20. Januar dieses Jahres in der U-Bahn-Linie 8 auf der Fahrt zwischen den Bahnhöfen Hermannstrasse und Boddinstrasse ereignet haben soll. In dem Zug sei sie gegen 18 Uhr von zwei unbekannten Männern wegen ihrer Transsexualität beleidigt worden. Einer der beiden Tatverdächtigen habe ihr seine gestreckte Hand ins Gesicht gestossen, wodurch sie aufgrund einer ausweichenden Bewegung mit dem Kopf an eine Glasscheibe hinter ihr gestossen sei. Nur weil ihr andere Mitfahrende zur Hilfe geeilt seien, habe sie die Bahn ohne weitere Angriffe verlassen können.


In beiden Fällen ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung, im ersten Fall auch wegen Bedrohung.

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat seinen Plan bekräftigt, das vor gut 40 Jahren eingeführte Transsexuellengesetz abzuschaffen: «Wir müssen Respekt vor diesen Menschen haben und ihnen diese teilweise entwürdigende Behandlung ersparen. Das ist unser Ziel.» (MANNSCHAFT berichtete).

Die Eckpunkte sollen noch vor der parlamentarischen Sommerpause stehen, damit das Gesetz bald ersetzt werden kann. Das kündigte zuvor der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), an (MANNSCHAFT berichtete).



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