Trans-Zebrastreifen: Statement gegen Diskriminierung in Wien
Der neue Übergang verbindet das Volkstheater mit dem Museumsquartier
Der neue Trans-Zebrastreifen in Wien setzt ein buntes Zeichen gegen Diskriminierung an einem zentralen und besonders stark frequentierten Ort in der Stadt.
Ab sofort verbindet dieser Zebrastreifen in den Symbolfarben Hellblau, Rosa und Weiss im Bezirk Neubau mit dem Volkstheater und dem Museumsquartier zwei der wichtigsten Kulturinstitutionen Wiens.
«Alle Menschen haben das Recht, gleichberechtigt, sicher und frei zu leben», so Bezirksvorsteher Markus Reiter. Doch nach wie vor seien trans Personen, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen mit massiven Benachteiligungen und Ausgrenzung in Berufs- und Alltagsleben konfrontiert, heisst es.
«Weltweit nimmt die Transfeindlichkeit sogar zu. Festgestellt wird eine Häufung von Übergriffen, aber auch transfeindlichen Diskursen in sozialen Medien. 327 trans und genderdiverse Personen wurden im Jahr 2022 ermordet», so Reiter. «Eine hohe Dunkelziffer ist zu befürchten.»
Neubau als Menschenrechtsbezirk Wiens Menschenrechtsbeauftragte Shams Asadi weist darauf hin, dass trans Personen im Alltag und in der Öffentlichkeit immer noch Diskriminierungen und Intoleranz ausgesetzt sind: «Dass Neubau als Menschenrechtsbezirk mit Trans-Zebrastreifen seine Haltung zu ‹Gleiche Rechte für Alle› kommuniziert, ist ein wichtiges Signal.»
Auch Volkstheaterdirektor Kay Voges begrüsste den bunten Schutzweg direkt vor seinem Haus: «Dass mit dem ersten Neubauer Trans-Zebrastreifen ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt wird, sehen wir als wichtigen Meilenstein. Der Zebrastreifen führt direkt vom Museumsquartier zum Volkstheater – ein Ort, der sich klar gegen Diskriminierung jeglicher Art ausspricht. Dass diese Haltung sich nun auch im öffentlichen Raum widerspiegelt, freut uns sehr.»
MQ-Direktorin Bettina Leidl gab zu Protokoll: «Der neue Zebrastreifen vom Museumsquartier zum Volkstheater ist ein sichtbares Symbol für Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander, das in Zeiten wie diesen wichtiger ist denn je.»
Zur Erinnerung: Neubau wurde im Jahr 2020 ein sogenannter «Menschenrechtsbezirk». Damit einher gehe die Verpflichtung, die Menschenrechte in allen Kompetenzbereichen des Bezirks zu achten, zu fördern und als Leitlinien des politischen Handelns auch praktisch umzusetzen, heisst es in einer Pressemitteilung. Diese flössen somit in alle Beschlüsse im Bezirk massgeblich ein.
Ein Zusammenschluss mehrheitlich lesbischer Frauen demonstrierte in Wien seine Solidarität mit trans Personen und startete im November eine Veranstaltungsreihe zu inklusivem Feminismus (MANNSCHAFT berichtete).
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