Sohn gegen Geld dem Pastor angeboten: Mann (47) vor Gericht
Der Vater drohte mit konkreter Gewalt
Am Dienstag geht es am Landgericht um schwere Vorwürfe gegen einen Vater: Der Fall seines Sohnes erschüttert auch die Nordkirche.
Ein 47-jähriger Hamburger muss sich ab Dienstag vor dem Landgericht wegen schwerer Vorwürfe verantworten: Er soll seinen damals 15 Jahre alten Sohn zwischen März und Juni 2022 mehrfach zur Prostitution gezwungen und an fremde Männer verkauft haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann besonders schwere Zwangsprostitution in Tateinheit mit Zuhälterei, sexuelle Nötigung und sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener vor. Laut Anklage bot er seinen Sohn zunächst einem Pastor für 2'800 Euro an.
Als der Jugendliche bei dem Treffen in Hamburg-Ochsenwerder zunächst nicht mitmachen wollte, sollen Vater und Geistlicher gemeinsam auf ihn eingeredet haben. Der Vater drohte seinem Kind mit «grossen Konsequenzen» und später mit konkreter Gewalt.
In den folgenden Wochen stellte der Mann seinen Sohn über einen Online-Escort-Service zur Verfügung. Insgesamt kam es laut Anklage zu fünf weiteren Treffen mit Freiern, darunter zwei weitere mit demselben Pastor.
Pastor suspendiert – separates Verfahren Der beteiligte Geistliche ist nicht Teil des am Dienstag beginnenden Prozesses, sondern wird sich in einem gesonderten Verfahren verantworten müssen. Die Nordkirche bestätigte, dass gegen den Pastor bereits Mitte Mai Anklage erhoben wurde. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei er unverzüglich suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
Ein Sprecher der Nordkirche erklärte, Hinweise auf Fehlverhalten hätten sofort zu einem geordneten Verfahren geführt. Das zuständige Dezernat des Landeskirchenamts habe einen Beratungsstab eingesetzt. Ende Mai erhielt die Kirchenleitung auf Nachfrage die Anklageschrift von der Staatsanwaltschaft.
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