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Schwulen-Ikone Ernst Ostertag kämpft für gefährdetes Theater

Die Stadt Zürich will den Keller62 nicht mehr subventionieren

Ernst Ostertag
Ernst Ostertag (Bildschirmfoto/SRF)

Das Theater Keller62 in Zürich soll künftig nicht mehr von der Stadt subventioniert werden. Es droht die Schliessung. Schwulen-Ikone Ernst Ostertag setzt sich dagegen ein.

Erinnerungen hat er hier einige – allen voran sein Coming-out im Jahr 2000 mit seinem Partner Röbi Rapp. Für Ernst Ostertag ist der Keller62 eng mit seiner eigenen Geschichte verbunden. Dieser Ort an der Rämistrass, der ab dem nächsten Jahr nicht mehr von der Stadt unterstützt wird und dem daher ein jähes Ende droht.


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Wie der Tagesanzeiger berichtet (bezahlpflichtiger Artikel), habe die für die Vergabe der Subventionen zuständige Jury die beiden Kleintheater – ebenfalls betroffen ist das Kellertheater Stok am Hirschgraben – als «für zu unbedeutend für die Zürcher Theaterlandschaft» eingestuft. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) teilte in der entsprechenden Medienkonferenz mit, dass der Keller62 und das Stok «den neu definierten Kriterien» nicht genügen würden. Ihr Programm sei zu wenig vielfältig, die Theater zu wenig vernetzt in der Szene.


Für Ostertag ist dies nicht nachvollziehbar. «Hier lebte man Diversity schon, bevor es diesen Begriff gab», wird er in dem Artikel zitiert. Er habe deshalb einen Brief an die verantwortlichen Stellen der Stadtzürcher Verwaltung, an Politikerinnen und Politiker und Kulturschaffende geschrieben. «Wenn das Schauspielhaus 28 Millionen erhält, dann ist es doch ein Leichtes, davon 50’000 Franken für den Keller62 abzuzweigen, wie bisher», erklärt er darin. Die «Sparübung»sei nicht nachvollziehbar, schon gar nicht, wenn sie die Schliessung dieser Bühne bedeute.

Zeitlebens hat sich Ostertag für die Rechte der LGBTIQ-Community engagiert (MANNSCHAFT berichtete). Als beispielswiese die legendäre «Barfüsser-Bar» ihren Standort verlor, wurden auf sei Initiative hin unter anderem Erinnerungstafeln zur Lesben- und Schwulengeschichte an der Fassade der einstigen queeren Institution befestigt.

Bei den Schildern handelte es sich um die erste Gedenktafel in der Schweiz, welche die Geschichte der schwullesbischen Freiheitsbewegung thematisieren. Der «Barfüsser» spielte darin eine prägnante Rolle. An sich als sicherer Ort eingerichtet, veranstaltete die Polizei hier aber letztlich Razzien bei denen queere Personen unter dem Vorwand des Jugendschutzes diskriminiert wurden.


Ernst Ostertag und Röbi Rapp waren das erste Schwulenpaar, das seine Partnerschaft offiziell im Kanton Zürich eintragen liess. Ihre geschichte wird unter anderem in dem Film «Der Kreis» erzählt (MANNSCHAFT berichtete), in dem es um die gleichnamige Untergrundorganisation in Zürich geht.


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