Wer in Deutschland homosexuelle oder trans Menschen mit einer «Konversionstherapie» umzupolen versucht, wird bestraft (MANNSCHAFT berichtete). Wir haben mit zwei Männern gesprochen, für die das Gesetz zu spät kommt. Als junge Menschen haben sie sich in die Hände sogenannter «Homoheiler» begeben. Schwul sind sie geblieben. Geheilt wurden sie aber von ihrem dringenden Wunsch, sich zu verändern, weil etwas mit ihnen nicht stimme.
Mike F. (seinen vollen Namen möchte er geheim halten) aus einer Kleinstadt in Mittelhessen wuchs in einem christlichen Umfeld auf. Vor allem durch die Grosseltern ermöglicht, konnte er zweimal im Jahr auf Freizeiten, etwa mit dem Bibellesebund oder dem CVJM; auch in der Jungschar und im Jugendkreis war er Mitglied, wo teils sehr christlich-konservatives Gedankengut vorherrschte.
«Homosexualität ist nicht Gottes Wille, ergo nicht in Ordnung!», lernte er von klein auf. Und wenn man schon schwul ist, dann sollte man es gefälligst nicht ausleben. Als er mit 12, 13 Jahren entdeckte, dass er auf Männer steht, hat er es erst mal verheimlicht. Doch irgendwann kam es raus.