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Russische Zeitung wegen Propagandaverbot gebüsst

Kurz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi wird das Verbot der «Homosexuellen-Propaganda» strikt durchgesetzt.

Symbolbild. (© Gazifikacia)
Symbolbild. (© Gazifikacia)
Alexander Suturin, Chefredaktor der russischen Zeitung Molodoi Dalnevostochnik aus dem fernöstlichen Chabarowsk, ist aufgrund des Gesetzes der «Homosexuellen-Propaganda» für schuldig gesprochen worden. Die Zeitung muss eine Busse von 50’000 Russischer Rubel (knapp 1’300 Schweizer Franken) bezahlen, was in der Region Chabarowsk nahe der chinesischen Grenze das Dreifache eines durchschnittlichen Monatslohn übersteigt. Die Zeitung ist das erste Medium, das offiziell gegen das Verbot verstossen hat.

Gemäss Ria Novosti will Chefredaktor Suturin Berufung einlegen. Er habe Homosexualität nicht propagiert und habe mit seinem Artikel die Schattenseiten des Schwulseins in Russland aufzeigen wollen. Er zitierte aus der einem Artikel der Verfassung, der vor Diskriminierung schützt.

Grund des Strafverfahrens ist das Zitat des Lehrers Alexander Yermoshkin, erschienen im September 2013 im Molodoi Dalnevostochnik: «Meine Existenz ist wirkungsvoller Beweis dafür, dass Schwulsein normal ist». Yermoshkin ist aufgrund seiner Homosexualität von seiner Schule entlassen worden und zum Opfer einer Attacke von Neo-Nazis gefallen.


Gemäss der Staatsanwaltschaft würde das Interview «traditionelle Familienwerte» brechen und «geschlechtslose und erfolglose Toleranz» fördern.

Galina Yegoshina von der staatlichen Medienkontrolle meinte gegenüber The Advocate sogar, dass Zitate wie jenes von Yermoshkin gegen die «Gesetze der Logik» seien und dazu führen könnten, dass «Vergewaltiger und Serienmörder» auch als normal bezeichnet werden.

Wer gegen das Gesetz der «Homosexuellen-Propaganda» verstösst, kann mit bis zu 100’000 Rubel gebüsst werden. Medien könnten zudem zur Schliessung gezwungen werden.



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