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Missbrauchsskandal: Papst nimmt Rücktritt von Bischof an

Der kritisierte Bischof Franz-Josef Bode wird das Bistum Osnabrück verlassen

Kirche
Symbolbild (Andrew Seaman/ Unsplash)

Der wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen kritisierte Bischof Franz-Josef Bode wird das Bistum Osnabrück auf eigenen Wunsch hin verlassen.

Papst Franziskus nahm ein Rücktrittsgesuch des Bischofs an, wie der Vatikan am Samstag ohne weitere Angaben von Gründen mitteilte.

Franz-Josef Bode wird vorgeworfen, nicht angemessen auf Missbrauchsfälle reagiert zu haben (MANNSCHAFT berichtete). Noch im vergangenen Jahr habe er einen Fall von sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige als «Beziehung» deklariert, warf ihm ein Betroffenenrat vor. Dieser schaltete im Dezember den Vatikan ein und erstattete dort eine kirchenrechtliche Anzeige gegen Bode. Die Haltung des Bischofs sei nach wie vor mehr täter- als opferorientiert, hiess es.

Hintergrund sind durch ein wissenschaftliches Gutachten der Universität Osnabrück bekanntgewordene Missbrauchsfälle im Bistum Osnabrück. In einem Fall hatte ein Priester demnach in einer Gemeinde jahrelang einem Mädchen sexualisierte Gewalt angetan. Die Gutachter werfen Bode vor, jenem just im selben Jahr eine Leitungsfunktion in der Jugendarbeit übertragen zu haben, in dem die Betroffene den Mann beim Bischof anzeigte.


Bode hatte zuletzt noch mitgeteilt, nicht zurücktreten zu wollen. Ein entsprechendes Gesuch beim Papst war bislang nicht bekannt gewesen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, nahm das Rücktrittsgesuch mit «grossem Bedauern und Respekt» zur Kenntnis, wie die DBK mitteilte. Bode wurde 1991 Weihbischof im Erzbistum Paderborn und war seit 1995 Bischof von Osnabrück. Er war der dienstälteste, amtierende Bischof Deutschlands.

Am 11. März hatte die Synodalversammlung zur Reform der katholischen Kircheüber den Umgang mit den Missbrauchsfällen und die Geschlechtergleichstellung in der Kirche diskutiert. In diesem Zusammenhang wurde in Frankfurt ein Text über den Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt mit grosser Mehrheit angenommen (MANNSCHAFT berichtete).



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