Erstes nicht-binäres Bundestagsmitglied: Lisa Schubert rückt nach
Jünger ist niemand sonst im Parlament
Premiere: Am 1. August zieht Lisa Schubert aus Düsseldorf in den Bundestag ein.
Da der Linken-Abgeordnete Uwe Foulloung aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat zum 31. Juli niederlegen wird, rückt für den Bottroper-Politiker Parteikolleg*in Lisa «Lizzy» Schubert nach. Das vermeldet der Landesverband NRW der Linken auf seiner Homepage.
Kurzer Rückblick: Schubert hatte bei der Bundestagswahl im Frühjahr auf Listenplatz 14 den Einzug über die nordrhein-westfälische Landesliste der Linken knapp verpasst. Als Direktkandidat*in der Partei im Wahlkreis Düsseldorf II holte Schubert 9,3 Prozent der Erststimmen.
Dass es nun doch klappt mit Berlin, damit habe Schubert «überhaupt nicht gerechnet», erklärte er*sie im Interview mi der Zeitung NRZ.
Unterstützung erhält Schubert vom Düsseldorfer Kreisverband der Linken. «Wir freuen uns riesig. Die Fraktion gewinnt mit Lisa Schubert eine Person mit klarer sozialistischer Haltung. Wir werden gemeinsam weiter am Aufbau einer starken Linken in Düsseldorf arbeiten», so Kreisverbands-Pressesprecher Jan Ole Lindner gegenüber der Zeitung nd (ehemals Neues Deutschland).
Soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Antifaschismus Schubert selbst erklärt zum Einzug in den Bundestag auf der Webseite des Landesverband NRW: «Ich danke Uwe Foullong für sein Engagement und wünsche ihm von Herzen eine gute Genesung. Es ist mir eine Ehre, für Die Linke in den Bundestag nachzurücken – gerade in Zeiten, in denen soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Antifaschismus wichtiger sind denn je. Ich werde meine Stimme im Parlament dafür nutzen, die Interessen junger Menschen, prekär Beschäftigter und all derjenigen zu vertreten, die sonst oft übersehen werden.»
Aus der Webseite der Linken wird Schubert mit den Pronomen «sie» beschrieben. Auf Schuberts Instagram-Profil gibt es zu bevorzugten Pronomen (bislang) keine weiteren Angaben.
Schubert studiert Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Die Nachricht, nun nach Berlin zu ziehen, erreicht Schubert in der WG. Schubert war davon «ziemlich geschockt».
Und weiter: «Ich fand das surreal und konnte das erst gar nicht glauben», erklärte Schubert gegenüber der Rheinischen Post. «Ich bin erst mal noch viel in Düsseldorf, um das Semester gut zu Ende zu bringen, ein paar Klausuren abzuhaken.»
In Düsseldorf spielt Schubert in der Freizeit Volleyball beim queeren Verein VC Phoenix.
Auf Instagram postete Schubert nach Bekanntwerden der Personalie die Frage «Bundestag – und jetzt?» und lädt Follower*innen ein, Gedanken und Kommentare zu schicken.
Auf Instagram bezieht Schubert auch Stellung zu verschiedenen gesellschaftspolitisch heiss diskutierten Fragen, etwa zum Palästina-Konflikt und der Haltung zu Israel (MANNSCHAFT berichtete über Kontroversen dazu in der linken queeren Szene).
«Ich weiss, was es bedeutet, im ländlichen Raum Vielfalt zu leben.» Sophie Koch ist die neue Queerbeauftragte (MANNSCHAFT berichtete).
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