CSD Düsseldorf mit Strafanzeigen und Grüssen an Julia Klöckner
Bei Sonnenschein und teils drückender Hitze steigt in Düsseldorf der Christopher Street Day. Das Motto ist in diesem Jahr besonders politisch. Gefeiert wird friedlich, doch es gibt auch Strafanzeigen.
Unter dem Motto «Liebe verbindet - Hass zerstört» haben queere Menschen in Düsseldorf den Christopher Street Day gefeiert. Laut Polizei versammelten sich am Mittag etwa 7'300 Menschen zu dem Demonstrationszug, der am Graf-Adolf-Platz startete und sich durch die Innenstadt zur Rheinuferpromenade schlängelte. Die Parade verlief nach Angaben einer Polizeisprecherin friedlich. Am Rande gab es jedoch zwei Strafanzeigen gegen Personen wegen Volksverhetzung und Beleidigung, wie sie sagte.
Bei Temperaturen um die 30 Grad hatten viele Menschen regenbogenfarbene Fächer mitgebracht, einige auch Schirme in den bunten CSD-Farben. Mehr als 50 Gruppen hatten sich zu der Demo angemeldet. Darunter waren auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Parteien, der Omas gegen Rechts und der schwul-lesbischen Karnevalsgesellschaft KG Regenbogen.
«Ihr seid alle gekommen, um Flagge zu zeigen, um Rückgrat zu zeigen!», rief Mitorganisator Karl-Heinz Wahle den Demonstrantinnen und Demonstranten zu. Das Motto des CSD solle diesmal besonders auf die aktuelle politische Situation in Deutschland und der Welt Bezug nehmen.
«Ja, es gibt immer mehr Menschen, die lieber hassen als lieben. Die lieber zerstören wollen als aufbauen», sagte Wahle. Umso wichtiger sei es, dass die queere Gemeinschaft sichtbar sei und bleibe. Die Veranstalter wollen nach eigenen Worten auch mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen für Toleranz und Akzeptanz einstehen.
Der Landesvorsitzender der Grünen in NRW, Tim Achtermeyer, postete ein Video, in dem ironische Grüsse an die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ausgerichtet wurden. Hintergrund: Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitendengruppe am CSD Berlin kurzfristig zurückgezogen (MANNSCHAFT berichtete).
In der Landeshauptstadt war zusätzlich zur Demo am Wochenende ein Strassenfest mit Bühnenprogramm angekündigt. Auch in Bielefeld wurde am Samstag der CSD gefeiert. Der Kölner CSD als deutschlandweit grösste queere Parade findet in diesem Jahr am ersten Juli-Wochenende statt (MANNSCHAFT berichtete).
Trotz Anfeindungen zieht der zweite CSD durch Eberswalde. Sorgen aber bleiben. Auch der Polizeipräsident ist vor Ort. Auch in anderen Städten in Ostdeutschland wurde für LGBTIQ-Menschenrechte demonstriert (MANNSCHAFT berichtete).
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