Mann homofeindlich aus Gruppe heraus beleidigt und geschlagen
Am IDAHOBIT in Berlin
Aus einer Gruppe von Jugendlichen heraus wurde am Montagabend ein Mann in Berlin-Friedrichshain beleidigt und angegriffen.
Nach Angaben von Zeugen traf der 20-Jährige gegen 21.30 Uhr in der Mühlenstrasse auf fünf Jugendliche, nämlich drei Mädchen und zwei Jungen. Ein 15-Jähriger soll den jungen Mann zunächst homophob beleidigt haben. Als dieser mit seinem Handy Aufnahmen von dem Jugendlichen machte, wurde dieser handgreiflich, schlug dem 20-Jährigen mehrmals ins Gesicht, riss ihm die Kopfhörer herunter und warf diese gegen ein geparktes Auto.
Der Angegriffene erlitt Schwellungen im Gesicht, lehnte aber eine ärztliche Behandlung bei der späteren Anzeigenaufnahme ab.
Durch Zeugen alarmierte Einsatzkräfte des Polizeiabschnitts 51 machten die Gruppe rund um den jugendlichen Tatverdächtigen am U-Bahnhof Schlesisches Tor aus, nahmen den 15-Jährigen fest und stellten die Personalien seiner Begleiterinnen und Begleiter fest. Der Festgenommene wirkte alkoholisiert. Eine freiwillige Atemalkoholkontrolle ergab einen Wert von über einem Promille. Nach einer staatsanwaltschaftlich angeordneten Blutentnahme in einem Polizeigewahrsam wurde der Jugendliche seiner Mutter übergeben.
Ihn erwarten nun Strafverfahren wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung mit homophoben Hintergrund.
Im Jahr 2020 konnte das schwule Anti-Gewalt-Projekt MANEO 510 Fälle LGBTIQ-feindlicher Gewalt in Berlin erfassen, 49 Fälle weniger als im Vorjahr. Die meisten Taten richtete sich gegen schwule und bisexuelle Männer (MANNSCHAFT berichtete).
Anfang des Monats hatte Bundesinnenminister Seehofer (CSU) die Zahlen zur Politisch-Motivierten Kriminalität für 2020 vorgestellt. Im vergangenen Jahr wurden in Deuschland 782 hassmotivierte Straftaten gegen Queers registriert – ein Anstieg von 36% (MANNSCHAFT berichtete).
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