in

++ BR-Rundfunkrat weiter LGBTIQ-frei ++ «Grosse Freiheit» wieder nominiert ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

LGBTIQ
Foto: BR/Twitter

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 9. Mai 2022.

++ BR-Rundfunkrat weiter LGBTIQ-frei ++

Der neue Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks hat sich auf seiner 642. Sitzung konstituiert. Seit Bestehen des Gremiums sind LGBTIQ von der Selbstvertretung dort ausgeschlossen. Obwohl queere Menschen rund 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen, so der LSVD, seien sie weder im Rundfunkrat noch im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien vertreten.

«Wir fordern die Staatsregierung auf, die Zusammensetzung des Rundfunkrats umgehend zu reformieren und durch eine Ergänzung des Artikel 6 des Bayerischen Rundfunkgesetzes (BayRG) eine demokratische Teilhabe für LGBTIQ zu ermöglichen», so Markus Apel aus dem Vorstand des LSVD Bayern. Anfang des Jahres hatten über 14.000 Menschen gemeinsam mit dem LSVD und der Queer Media Society eine LGBTIQ-Vertretung im BR-Rundfunkrat eingefordert.

++ «Grosse Freiheit» für Filmpreis nominiert ++

Nominiert sind in der Kategorie Bester Film sechs Werke. Dazu gehört «Grosse Freiheit» mit Hauptdarsteller Franz Rogowski über einen schwulen Mann, der im Nachkriegsdeutschland ins Gefängnis muss. Als bester Spielfilm sind auch das Drama «Spencer» über Prinzessin Diana, die Tragikomödie «Wunderschön» von Karoline Herfurth sowie «Contra» von Sönke Wortmann vorgeschlagen.


Die Biografie «Lieber Thomas» über den Schriftsteller Thomas Brasch (1945-2001) geht mit gleich zwölf Vorschlägen ins Rennen. Der Film von Regisseur Andreas Kleinert ist unter anderem als bester Spielfilm sowie für Regie und Drehbuch nominiert worden, wie die Deutsche Filmakademie am Donnerstag in Berlin bekanntgab. Auch Hauptdarsteller Albrecht Schuch hat Chancen.

++ Grünes Licht für CSD & Schlagermove ++

Beim Hamburger Schlagermove darf am 1. und 2. Juli auf der Reeperbahn wieder geschunkelt und gefeiert werden. Auch der Christopher Street Day darf wieder regulär stattfinden. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Grossevents wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten (MANNSCHAFT berichtete), können in diesem Jahr wieder Tausende bei diesen Festen durch die Hamburger Strassen ziehen. Das hat der Cityausschuss der Bezirksversammlung Mitte am Dienstagabend beschlossen.

«Der Cityausschuss hat keine Einwendungen gegen diese drei Grossveranstaltungen», sagte SPD-Fraktionschef Oliver Sträter dem Hamburger Abendblatt. «Die Veranstalter haben den Ausschuss dazu in den letzten Monaten detailliert informiert und Anforderungen der Politik zum besseren Schutz der Anwohnenden in ihre Konzepte übernommen. Die Verwaltung hat uns nun über den Stand der Dinge informiert und erteilt die Genehmigungen, sobald alle Details vorliegen und geprüft sind.» Beim CSD vom 5. bis 7. August soll wieder eine Parade um die Aussenalster ziehen.


++ Flagge zeigen leicht gemacht ++

Behörden und Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern dürfen seit dem heutigen Dienstag die Regenbogenflagge bei entsprechendem Anlass ohne Genehmigung des Innenministeriums hissen. «Diese Flagge ist ein Zeichen der Toleranz, Weltoffenheit und Vielfalt. Dass wir dieses Zeichen an offiziellen Gebäuden ermöglichen, ist überfällig», sagte Innenminister Christian Pegel (SPD) am Dienstag in Schwerin mit Blick auf den bald stattfindenden CSD. Mit der Flagge werde das Miteinander verschiedenster sexueller Identitäten gefeiert, sie sei ein Zeichen der Toleranz.

Für die Behörden entfällt damit Aufwand bei der Beantragung einer entsprechenden Beflaggung mit der Regenbogenfahne als auch bei der Prüfung im Ministerium. Laut Innenministerium hat eine hoheitliche Beflaggung jedoch weiter Vorrang, sollte diese angeordnet werden. (dpa)

++ Segnungsgottesdienste auch in Bayern ++

Nach Angaben der Initiative #liebegewinnt finden am heutigen Dienstag Feiern in Nürnberg, Schweinfurt und Würzburg statt. In Schweinfurt öffnet die Jugendkirche «krosskirche» ihre Türen für die Segnungsfeiern. In der Einladung heisst es: «Egal, wen du liebst – egal, wie lange ihr schon zusammen seid – egal ob es gerade super läuft oder ihr zur Zeit eine schwierige Phase durchmacht: ihr seid uns willkommen, ihr seid Gott willkommen.»

Im Süden Bayerns gibt es heuer keine Gottesdienste im Rahmen der Aktion. Der prominente Münchner Priester Wolfgang Rothe hatte am Wochenende mitgeteilt: «Im vergangenen Jahr war sie ein starkes Zeichen gegen das kurz zuvor vom Vatikan erlassene Verbot solcher Segensfeiern.» (MANNSCHAFT berichtete) (dpa)

++ Xposed Queer Film Festival Berlin wird 16 ++

Mit 13 Langfilmen und 42 Kurzfilmen in 20 Programmpunkten stellt Xposed vom 26. bis 29. Mai in drei Berliner Spielstätten erneut ein queeres Programm vor. «Die 16. Ausgabe von Xposed feiert Queerness als eine Herangehensweise, eine Erfahrung, und eine Perspektive auf die Welt», so Merle Groneweg, neue Festivalleitung nach mehreren Jahren der Co-Direktion und Kuration. «Wir sind dankbar, wieder im Kino zu sein.»

Durch eine in die Festival Struktur integrierte Online-Komponente wird ein deutschlandweit zugängliches Programm zur Verfügung gestellt. Fünf Spielfilme wie «Framing Agnes» oder «Shinjuku Boys» und ein Kurzfilmprogramm u.a. mit werden über den Salzgeber Club online verfügbar sein.

++ Theodor Heuss Medaille für CSD ++

Im September 2020 fand in der Doppelstadt Frankfurt/Oder und Słubice zum ersten Mal ein deutsch-polnischer Christopher Street Day statt (MANNSCHAFT berichtete). Der Pride machte die LGBTIQ-Bewegung länderübergreifend sichtbar, der Demonstrationszug führte über die Brücke, die beide Städte verbindet. Damit setzten die Organisator*innen ein buntes Zeichen gegen die wachsende Feindlichkeit, die queeren Menschen entgegenschlägt. Die Organisator*innen des Pride erhielt in Stuttgart nun die Theodor Heuss Medaille.

Der Theodor Heuss Preis ging an Memorial International, die grösste und älteste unabhängige Menschenrechtsorganisation Russlands. Sie wurde Ende 2021 von einem Gericht geschlossen (MANNSCHAFT berichtete).

++ Acht Menschen in Sachsen jetzt «divers» ++

Acht Menschen haben in Sachsen im Zeitraum von Juli 2021 bis März 2022 ihre Geschlechtsangabe in divers ändern lassen. Zudem wurden drei entsprechende Einträge in das Geburtenregister vorgenommen, teilte das Innenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der AfD-Abgeordneten Martina Jost mit. Die Partei fragt regelmässig die Zahlen ab. Nach Einführung der Möglichkeit zur Änderung der Geschlechtsangaben 2018 gebe es nun insgesamt 29 Menschen, die davon Gebrauch gemacht hätten. Zusätzlich wurden 19 Neugeborene von ihren Eltern als «divers» eingetragen.

Jost hielt es angesichts der geringen Zahlen für «überstürzt, wegen einer 0,001-Prozent-Minderheit das binäre Geschlechtssystem aufzuweichen». Aufgrund «dieser sehr kleinen Minderheit müssen nun zum Beispiel alle Arbeitgeber aufwendige Änderungen für ihre Angestellten vornehmen», erklärte sie. Zudem bestehe die Gefahr, dass eine operative Geschlechtsumwandlung später bereut werde. (dpa)


Wellness Hotel

Der Jungbrunnen im Tiroler Traumtal

ESC

ESC-Finale steht fest – «Gott sei Dank, eine Rockband»