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Wien fordert LGBTIQ-Diskriminierungsschutz für ganz Österreich

Ein echter Schutz fehle nach wie vor, erklärt die SoHo

LGBTIQ-Diskriminierung in Österreich
Schluss mit LGBTIQ-Diskriminierung in Österreich! Mario Lindner (li) und Bakri Hallak (Mitte) bei der Vienna Pride 2019 (Foto: Vienna Pride)

Mit einem klaren Beschluss bekannte sich der Wiener Gemeinderat am Freitagabend zu einem umfassenden Diskriminierungsschutz für LGBTIQ-Personen in ganz Österreich.

Während in der Schweiz Diskriminierungen in allen Lebensbereichen erst Anfang Februar durch eine Volksabstimmung verboten wurden (MANNSCHAFT berichtete), sind sie in Österreich noch immer legal: LGBTIQ-Personen dürfen damit wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität noch immer aus Lokalen, Taxis oder Wohnungen geworfen werden, erklären Mario Lindner, Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, und Bakri Hallak, der Wiener SoHo-Chef, in einer gemeinsamen Mitteilung: Ein echter Diskriminierungsschutz durch das ‚Levelling Up‘ – also einer Erweiterung – des Gleichbehandlungsgesetzes scheitere seit Jahren an der ÖVP.

Die Resolution des Wiener Gemeinderates fordere die Bundesregierung nun auf, endlich echten Schutz für LGBTIQ-Personen zu schaffen. «Einmal mehr ist klar: Unsere Regenbogenhauptstadt Wien steht an der Seite der LGBTIQ-Community und setzt auf Taten, statt Symbolik», erklärt Bakri Hallak.

Nachdem erst vor wenigen Tagen klargestellt wurde, dass die Stadt nach dem Ende des Life Balls massiv in die Aids-Prävention und -Forschung, aber auch in Initiativen rund um das Regenbogenmonat investieren wird (MANNSCHAFT berichtete), setzte der Gemeinderat am Freitag den nächsten wichtigen Schritt: Niemand solle im Jahr 2020 in Wien oder Österreich noch Ausgrenzungen erfahren müssen.


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Der Antrag wurde im Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ, Grünen und NEOS beschlossen und fordert neben dem umfassenden Diskriminierungsschutz auch ein klares Bekenntnis Österreichs gegen die sogenannten «LGBT-freie Zonen» in Polen (MANNSCHAFT berichtete) sowie ein eigenständiges Klagerecht der österreichischen Gleichbehandlungsanwaltschaft.

Schluss mit LGBTIQ-Diskriminierung in Österreich
Für den SoHo-Bundesvorsitzenden Mario Lindner steht fest: «Es ist klar, wer in Wien und ganz Österreich für gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt eintritt – und wer nicht. Daher muss endlich Schluss sein mit der scheinheiligen ÖVP-Blockade beim vollen Diskriminierungsschutz: Die Volkspartei kann nicht behaupten, dass sie für eine moderne Gesellschaft steht und gleichzeitig nicht gegen legale Diskriminierungen vorgehen», so Lindner.

Eine Garantie auf ein angst- und ausgrenzungsfreies Leben für alle!

«Es geht schliesslich um nichts anderes als die Garantie auf ein angst- und ausgrenzungsfreies Leben für alle Menschen in Österreich!» In einem Wiener Bahnhof wurde im Herbst ein schwuler Mann beleidigt und geschlagen (MANNSCHAFT berichtete).


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Gemeinsam mit der SPÖ kündigen Hallak, Lindner und SoHo weitere Schritte im Kampf für die Ausweitung des vollen Diskriminierungsschutzes für die LGBTIQ-Community an.


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