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Nach Ende des Life Ball: Wien erhöht Mittel für AIDS-Hilfe

Die Stadt Wien will den Geist des Balls weiterleben lassen

Life Ball
Zirkus zum Abschied: der letzte Life Ball fand 2019 statt (Foto: Life Ball/Facebook)

Nachdem der letzte Ball 2019 im Wiener Rathaus gefeiert wurde, will die Stadt jetzt den «Geist des Life Balls» weiterleben lassen. Angekündigt wurden mehr Geld für die AIDS-Hilfen und eine Aufwertung des «Regenbogen-Monats» Juni.

Wie das Büro des Finanzstadtrats Peter Hanke (SPÖ) am Mittwoch mitteilte, gehen künftig an die AIDS-Hilfe Wien und andere in diesem Bereich tätige Vereine jährlich insgesamt 1,04 Millionen Euro, was einer Steigerung von 200.000 Euro entspricht. Weiterhin werde man einen eigenen AIDS-Forschungskongress ins Leben rufen, um eine stärkere internationale Vernetzung zu ermöglichen. Dafür werde ein Betrag von 150.000 Euro bereitgestellt.

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Damit geht die bisherige Förderung des Life Ball künftig direkt in HIV-Projekte, auch ein eigener Forschungskongress ist geplant. Für den 4. September ist schliesslich ein «Tag der sexuellen Gesundheit» mit verschiedenen Informationsangeboten vorgesehen, die mit 150.000 Euro budgetiert sind. Mit diesen Aktionen dankt die Stadt Wien auch dem langjährigen Life-Ball-Organisator Gery Keszler. Er habe «über viele Jahre mit unermüdlichem Engagement und grossem Erfolg dieses wundervolle Projekt aufgebaut und vorangetrieben», wird Finanzstadtrat Hanke zitiert.

«Wir bleiben dem Geist des Life Balls treu. Daher erhöhen wir die Förderung der AIDS-Hilfe-Organisationen und positionieren Wien noch stärker in der AIDS-Forschung.»


26 Jahre gab es den Life Ball, immer mit einem neuen Motto. Er galt als eine der grössten Wohltätigkeitsveranstaltungen in Europa, der Erlös kam Projekten und Organisationen, die sich für Menschen mit HIV und AIDS einsetzten. «Es waren unglaubliche, fantastische, intensive Jahre. Wir haben mehr bewegt, als wir je zu hoffen gewagt hätten. Ich bin unendlich dankbar.» Mit diesen Worten hatte Gery Keszler das Ende verkündet: Der Life Ball im Juni 2019, der unter einem Zirkusmotto stand und von Conchita WURST alias Tom Neuwirth (der sich im Frühjahr desselben Jahres als HIV-positiv geoutet hatte) moderiert wurde, war der fulminanter Abschluss.

«Ich freue mich, dass die finanziellen Mittel des Life Balls weiterhin der AIDS-Hilfe Wien und anderen relevanten Organisationen zu Gute kommen. Schade ist allerdings, dass es nicht gelungen ist, den Life Ball weiterzuführen oder weiterzuentwickeln», so der Sprecher der Grünen Andersrum, Peter Kraus.

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Die Aids Hilfe Wien hat anlässlich des Welt-Aids-Tages 2019 ein Konzept für ein Zentrum für sexuelle Gesundheit vorgestellt. Damit soll den aktuellen internationalen Entwicklungen im HIV- und AIDS-Bereich Rechnung getragen werden. Darüber hinaus würde HIV im Kontext aller sexuell übertragbaren Krankheiten eingebettet und die bisherigen Test- und Beratungsangebote erweitert werden.


«Ich unterstütze eine Weiterentwicklung in diese Richtung, denn sexuelle Gesundheit ist mehr als nur HIV/AIDS. Das muss sich auch in den Angeboten der Stadt Wien zeigen», so Kraus.

«Der Life Ball war ein Fixpunkt im Regenbogenmonat Juni und ein wichtiger Event der queeren Community, die diesen Ball über Jahre unterstützt und getragen hat. Damit die gesamte Vielfalt der queeren Wiener Community gestärkt wird, ist es auch notwendig, dass die unterschiedlichen NGOs und Vereine gefördert werden», so Kraus abschliessend.


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