Bei Blasmusik-Fest: FPÖ-Mann hetzt gegen Regenbogenparade

Schwuler SPÖ-Mann Lindner: Lasst die Leute mit eurem Kulturkampf in Ruhe!

Am Redner:innenpult: Nationalratsabgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ)
Wolfgang Zanger von der FPÖ (Bild: Parlamentsdirektion/Thomas Topf)

Der obersteirische FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Zanger nutzt die «Lange Nacht der Blasmusik» in St. Margarethen in der Steuermark für eine Hasstirade gegen LGBTIQ.

Anstatt über Blasmusik zu sprechen, liess er sich ausgebreitet über«irgendwelche Maskeraden und lauter Schweinereien» bei der Wiener Pride aus. Laut Zeitungsberichten sorgte der blaue Ausritt für Unverständnis und Empörung bei zahlreichen Gästen. Die Kleine Zeitung schrieb: «Mit Normalität hat das nichts zu tun».

Bei Mario Lindner, obersteirischer Nationalrat der SPÖ, sorgt Zangers Auftritt für Kopfschütteln: «Es ist ja schön und gut, dass Herr Zanger und die FPÖ so besessen von der Regenbogenparade sind — aber er soll doch bitte Leute, die eine Blasmusikveranstaltung geniessen wollen, doch bitte mit seinem peinlichen Kulturkampf in Ruhe lassen!» Lindner selbst sei seit 20 Jahren in der Blasmusik aktiv. «Da weiss ich wohl besser als der Herr Zanger, dass derartige Auftritte wirklich nichts auf so einer Veranstaltung zu suchen haben.»

Laut SPÖ versuche die FPÖ immer häufiger all jene Menschen zum Ziel ihrer Hass-Parolen zu machen, die friedlich für gleiche Rechte, Respekt und ein Leben ohne Gewalt demonstrieren. «Wir kennen diese Taktik: Die FPÖ braucht ein Feindbild und ganz wie ihr grosses Vorbild Orban suchen sie sich dafür aktuell die LGBTIQ-Community aus.»

Für Lindner, der selbst als Kapellmeister im Bezirk Liezen aktiv war, geht’s gerade angesichts solcher Hassreden um gesellschaftlichen Zusammenhalt: «Ich bin Steirer, Politiker, Blasmusiker und schwul – ich weiss, was es heisst, diese unterschiedlichen ‚Kulturen‘ zusammenzubekommen.»

Das funktioniere nicht mit Hetzen und Schimpfen, sondern indem man auf Zusammenhalt und Miteinander setzt. «Denn dass alle Menschen ein sicheres und selbstbestimmtes Leben verdienen und keine Angst vor Hassverbrechen haben sollten, darauf können wir uns auch in der Obersteiermark alle einigen!»

«Lebe wohl!» – Josh Cavallo verlässt Australien. Der offen schwule Mittelfeldspieler von Adelaide United wechselt den Verein (MANNSCHAFT berichtete).

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