«Schöne Worte reichen nicht!» Wien demonstriert gegen transfeindliche Gewalt
Am 12. Juli vor dem Hauptbahnhof
In Österreich nehmen queerfeindliche Angriffe zu. Betroffen sind nicht nur queere Einrichtungen wie die Villa Vida und das Gugg, das Vereinszentrum der Hosi Wien, sondern auch viele Einzelpersonen.
Ein schlimmer Vorfall ereignete sich vor kurzem am helllichten Tag direkt vor dem Wiener Hauptbahnhof. Dort wurde eine trans Person namens Nour Valantina von einer Gruppe von vier Männern angegriffen. Nour konnte sich verteidigen. Die vier Männer sind geflüchtet.
Um ein Zeichen gegen transfeindliche Gewalt zu setzen, ruft Tekosin.lgbtiq - ein Verein für LGBTIQ-Geflüchtete und Migrant*innen in Wien - zu einer Demonstration auf. Die Demo wird am Samstag, 12. Juli, um 16.30 Uhr vor dem Wiener Hauptbanhof stattfinden. Das Motto lautet: «Solidarität mit Nour Valantina! Vereint gegen transmisogyne Gewalt!»
Die Organisator*innen betonen: «Es war nicht das erste Mal, dass es auf den Strassen Wiens passierte, es wird nicht das letzte Mal sein.» Alle Personen sind eingeladen, bei der Demonstration «unsere kollektive Stärke zu zeigen und gemeinsame Formen des Füreinander-da-Seins zu entwickeln, damit wir gemeinsam besser widerständig sein können».
«Wir sind nicht alleine und wollen gemeinsam an einem sicheren Wien für alle arbeiten.»
Orgateam der Demo
Auf einer Bühne vor dem Wiener Hauptbahnhof sind anlässlich der Demonstration eine Reihe von Redebeiträge geplant. «Wir wollen uns einen Moment nehmen und in Erinnerung rufen: Wir sind nicht alleine und wollen gemeinsam an einem sicheren Wien für alle arbeiten», betonen die Organisator*innen.
Zahlreiche Personen und queere Vereinen haben in den sozialen Netzwerken den Aufruf zur Demo gelikt - dazu gehören das queere Zentrum Qwien, die «Grüne andersrum" und Queer Base (Welcome and Support for LGBTIQ Refugees). Das queere Zentrum Qwien ruft alle Personen auf, an der Demonstration teilzunehmen.
Auch Personen innerhalb und ausserhalb der queeren Community zeigen ihre Unterstützung wie Mo Blau vom Transgenderreferat der Hosi Wien, Mariam Vedadinejad (Gruppensprecherin von Queeramnesty), Tobias Humer (Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich) und die frühere Wiener Landtagsabgeordnete Viktoria Spielmann.
In Österreich sind die Angriffe gegen queere Personen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Queere Organisationen fordern daher von der Politik konkrete Massnahmen gegen Hassrede und queerfeindliche Gewalt. Mehr als 30 Organisationen aus ganz Österreich haben gemeinsam einen Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crimes erarbeitet. Unter dem Slogan #NAPjetzt! fordern die Pride-Organisationen die Regierung in Österreich: «Schluss mit Ankündigungen, her mit echtem Schutz!» Dazu gehöre ein Verbot von sogenannten «Konversionstherapien» sowie mehr Schutz für trans Personen.
«Schöne Worte reichen nicht!», sagt Ann-Sophie Otte, Hosi Wien-Obfrau: «Jetzt ist Zeit für Taten.»
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