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Viele Republikaner*innen bewundern Putin u.a., weil er anti-gay ist

Die ehemalige Aussenministerin der USA, Hillary Clinton, kritisiert Politiker*innen und Medien in ihrem eigenen Land

Hillary Clinton
Hillary Clinton in der Sendung «Morning Joe» (Foto: Screenshot / MSNBC)

In einem TV-Interview hat sich Hillary Clinton als ehemalige US-Aussenministerin dazu geäussert, warum so viele Republikaner*innen und Leute wie Donald Trump Wladimir Putin so schätzen.

Zu Erinnerung: Ex-Präsident Donald Trump nannte den Einmarsch Russlands in der Ukraine «genial», «clever» und «smart» («savvy»). Selbst nachdem mehr vom Ausmass des Leidens der Zivilbevölkerung bekannt wurde, nannte Trump die Situation zwar «traurig» («sad»), aber ergänzte: «Ich glaube nicht, dass das sein ursprüngliches Ziel war.» Putins ursprünglicher Plan sei schlichtweg nicht aufgegangen, wodurch die Situation «schlimmer und schlimmer» geworden sei. (MANNSCHAFT berichtete, dass bereits über queere Geflüchtete aus der Ukraine.)

Neben Trump erwiesen sich auch etliche andere Republikaner*innen aus dem konservativen und rechten Spektrum – inklusive Verschwörungstheoretiker*innen – wiederholt als Fans von Putin. Auch und besonders in den letzten Tagen, wie das LGBTIQ-Nachrichtenportal PinkNews schreibt.


Ex-Präsident Donald Trump in einem offiziellen Porträt des Weissen Hauses (Foto: Shealah Craighead)

Dazu wurde Clinton nun in der Sendung «Morning Joe» von MSNBC befragt. Dort sagte sie, diese Putin-Unterstützer*innen würden sich nach «einem starken Führer» sehnen, der sich für konservative Werte einsetze. Zu diesen vermeintlich konservativen Werten zähle Putins «anti-gay»-Haltung, mit entsprechenden brachialen Gesetzen in Russland zur Verhinderung von sogenannter Homo-Propaganda (MANNSCHAFT berichtete). Laut Clinton sei Putin allerdings nicht nur «anti-gay», sondern auch «anti-freedom» und gegen Demokratie; was bekanntlich oft Hand in Hand geht. (MANNSCHAFT berichtete über die Korrektur der Linken in Deutschland in Bezug auf deren Haltung zu Russland.)

Dem Feind nicht weiter Hilfestellung leisten
Sie sagt, es sei «herzzerbrechend» und «gefährlich», die Situation zu beobachten. Sie fordert daher diejenigen in der Republikanischen Partei «die sich noch einen Funken Verstand bewahrt haben» auf, nicht nur die Ukraine gegen Putin zu verteidigen. Vielmehr gehe es auch darum, sich gegen diejenigen im eigenen Land zu stellen, die «in der Politik, in den Medien und anderswo» dem «Feind» Hilfestellung leisten.

Putin
Wladimir Putin (Foto: Alexei Nikolsky/POOL Sputnik Kremlin via AP/dpa)

«Das kann nicht so weitergehen, denn es unterstützt nicht nur die Ambitionen von Putin, sondern auch die von Präsident Xi Jinping in China, die beide versuchen, den Westen zu spalten und zu erobern, ohne je in unsere Länder einzufallen, sondern indem sie uns gegeneinander ausspielen.» (MANNSCHAFT berichtete über mögliche gezielte Tötungen von LGBTIQ nach dem Einmarsch der Russen.)


PinkNews weist allerdings darauf hin, dass zwar etliche Republikaner*innen sich auf Trumps Seite gestellt hätten und Putin unterstützten, dass aber der Anführer der Opposition, Kevin McCarthy, in einem Statement klar sagte, dass er Putins Vorgehen als «verantwortungslos und bösartig» einstufe.

My statement on Russia’s invasion of Ukraine: pic.twitter.com/EWa0i6I74Q

— Kevin McCarthy (@GOPLeader) February 24, 2022


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