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Gesetz zur Religionsfreiheit in Indiana sorgt für Aufregung

Das neue «Religious Freedom»-Gesetz im amerikanischen Bundesstaat Indiana könnte Ladenverkäufer rechtlich absichern, wenn diese schwule oder lesbische Kunden abweisen. In den letzten Tagen braute sich auf sozialen Medien ein Sturm der Entrüstug zusammen.

(dpa/gzy) – Im US-Bundesstaat Indiana hat ein neues Gesetz zur Religionsfreiheit Proteste ausgelöst. Hintergrund ist, dass Geschäfte homosexuelle Kunden abweisen können. Linke Politiker und Menschenrechtsaktivisten sprechen von einem schwulenfeindlichen Akt. Die Band Wilco sagte ein Konzert in dem Bundesstaat am 7. Mai ab, wie US-Medien übereinstimmend am Montagabend (Ortszeit) berichteten.

Indianas Gouverneur, der Republikaner Mike Pence, verteidigte das Gesetz in einem Beitrag im «Wall Street Journal». Er verstehe es nicht als einen Freibrief, um einzelnen Kunden Dienstleistungen zu verweigern. Der Bürgermeister von Indianapolis und der Stadtrat forderten hingegen, dass das Gesetz zurückgenommen werde, berichtete die Zeitung «Indianapolis Star».


Die ehemalige Aussenministerin Hillary Clinton von den Demokraten twitterte ihre Ablehnung: «Traurig, dass es heutzutage in Amerika zu diesem neuen Gesetz in Indiana kommen kann.»

Sad this new Indiana law can happen in America today. We shouldn't discriminate against ppl bc of who they love #LGBT http://t.co/mDhpS18oEH

— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 27. März 2015

Ähnlich schwulenfeindliche Entwürfe sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation «Human Rights Watch» derzeit in mehreren Bundesstaaten in Arbeit. Es gibt jedoch erheblichen Gegenwind, auch von Geschäftsleuten, die um ihren Ruf fürchten.

Politiker und Prominente rufen zum Boykott auf
Viele machten ihrem Ärger auf sozialen Medien Luft und riefen zum Boykott des Bundesstaats Indiana auf. Schauspieler Asthon Kutcher zog eine Parallele zu Nazideutschland, das Juden im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen verweigerte.


Indiana are you also going to allow Christian establishments to ban Jews from coming in? Or Vice Versa? Religious freedom??? #OUTRAGE

— ashton kutcher (@aplusk) 27. März 2015

Mit Connecticut hat sich gleich ein ganzer Bundesstaat dem Boykott angeschlossen. Gouverneur Dan Malloy unterzeichnete gestern Montag eine entsprechende Verordnung, dass die Verwaltung von Connecticut keine staatlich finanzierten Reisen in Bundesstaaten mehr genehmigen würde, in denen LGBT-Menschen rechtlich diskriminiert werden.

Because of Indiana's new law, later today I will sign an Executive Order regarding state-funded travel. -DM

— Governor Dan Malloy (@GovMalloyOffice) 30. März 2015


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