Ein Dutzend LGBTIQ-feindliche Vorfälle beim CSD München
Gemeldet wurden Fälle von Beleidigung und Körperverletzung
520.000 Menschen feierten den CSD in München. Doch es kam zu zahlreichen Übergriffen gegen queere Menschen, wie die LGBTIQ-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong im Sub meldet.
Strong habe insgesamt elf Hinweise über queerfeindliche Vorfälle auf dem CSD München bekommen. «Meist geht es um Beleidigungen und Demütigungen, Lächerlichmachen», sagt Bettina Glöggler, die mit Ben Dutschmann und Annina Eberhardt die Fachstelle Strong! leitet. Aber auch Körperverletzung und Sachbeschädigung seien gemeldet worden. Ein Fall wurde polizeilich angezeigt.
Bei einem anderen Vorfall hätten die Betroffenen die Polizei hinzugezogen, die Beamt*innen wollten aber nicht eingreifen. Hier hätten sich Drags bedroht gefühlt, heisst es. Die Täter seien meist Jugendliche oder junge Männer gewesen.
Auch in den sozialen Medien habe es Hass und Hetze gegeben. Weil sich Strong für Trans-Rechte einsetzt, sei die Fachstelle unter anderem auf Twitter als frauenfeindlich diffamiert worden.
«Wir gehen davon aus, dass bei Weitem nicht alle Vorfälle gemeldet wurden», sagt Dutschmann. Die Dunkelziffer sei hoch. Viele seien derartige Übergriffe gewohnt, andere schämten sich, als Opfer dazustehen.
«Ja, es war ein schöner und im Grossen und Ganzen friedlicher CSD. Aber wie immer, wenn sich LGBTIQ zu erkennen geben, kommt es zu Gewalt», fasst Annina Eberhardt zusammen. Ein queerer Aktionsplan, wie er für Bayern auf dem CSD gefordert wurde (MANNSCHAFT berichtete), sei deshalb weiterhin dringend nötig.
Mit Urin übergossen: Es gab auch mehrere Zwischenfälle beim CSD im Harz (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International