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Blutspende für MSM erleichtert – Jetzt auch trans Personen willkommen

Die Kritik hat gewirkt

Blutspende
Symbolbild: AdobeStock

Ab dem heutigen Donnerstag dürfen auch Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), Blut spenden. Nach scharfer Kritik nun auch trans Menschen.

Seit diesem 1. September gilt die in der neuen Blutspenderverordnung festgelegte Regel: Wer mehr als drei Sexualpartner*innen in den vergangenen drei Monaten hatte, wird von der Blutspende für drei Monate rückgestellt, unabhängig vom Geschlecht der jeweiligen Partner*innen.

Das begrüsste auch die HOSI Wien. Doch zunächst wurde bekannt, dass das Rote Kreuz eine trans Frau abgewiesen hatte. Der Aufschrei war laut. Am späten Nachmittag kam die gute Nachricht: Die Situation wurde geklärt. Für trans Personen gelten dieselben Zulassungskriterien wie für alle.

Wir freuen uns sehr, das zu hören! Das ist ein echter Erfolg für die #LGBTIQ-Community und zeigt: Aktivismus ist ein wichtiges Korrektiv. Vielen Dank an @johannes_rauch, dass das so schnell gelöst wurde. Das ist ein guter Tag für #trans|gender Menschen. https://t.co/NVE3KsjnQz

— HOSI Wien (@HOSIWien) September 1, 2022

Zuvor hatte Ann-Sophie Otte, HOSI-Obfrau erklärt: «Es überrascht uns leider nicht, dass das Rote Kreuz transgender Personen weiter diskriminiert: Es wollte schon die Blutspende-Diskriminierung von schwulen und bisexuellen Männern behalten.»


Man habe schon im Mai davor gewarnt und gemeinsam mit der Aidshilfe Wien ein ausdrückliches Diskriminierungsverbot gefordert, heisst es auf Twitter. «Wieso haben Sie das nicht gemacht?», fragt die HOSI an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gewandt: «Sie müssten es nur in die Verordnung schreiben. Dafür brauchen Sie nichtmal den Koalitionspartner.» Die Grünen regieren in Österreich mit der ÖVP.

Vielleicht erinnert sich ja der*die eine oder andere daran, wenn zu Weihnachten das Rote Kreuz wieder wegen Geld anklopft.

Die HOSI weiter: Die diskriminierungsfreie Blutspende sei in erster Linie ein Erfolg der LGBTIQ-Community. Sie sei es geswesen, die jahrelang Aufklärung geleistet habe und den Zuständigen «auf die Zehen gestiegen» sei.

Vor knapp einem Jahr präsentierte die Raiffeisen Bank International AG (RBI) in Wien eine Petition präsentiert, die die Beseitigung der pauschalen Ausschlussregelungen für homo- und bisexuelle Männer und trans Personen forderte. Sie wurde von sieben österreichischen Unternehmen unterstützt (MANNSCHAFT berichtete).


In Deutschland dürfen schwule und bisexuelle Männer Blut spenden, wenn sie in einer dauerhaften monogamen Beziehung leben (MANNSCHAFT berichtete). Letztes Jahr hatten die Niederlande ihre Blutspende-Richtlinien in Bezug auf MSM geändert (MANNSCHAFT berichtete).


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