Anpassung der Geschlechterdefinition? ÖVP rudert zurück
Es soll wieder «von Männern und Frauen» gesprochen werden
Eine kleine aber feine Änderung in der Formulierung zum Thema Geschlechter hat in Österreich bei einem neuen Beschluss für Aufregung gesorgt. Jetzt macht die ÖVP eine Kehrtwende.
In Zusammenarbeit mit SPÖ und Grünen hatte die ÖVP am Mittwoch eine neue Novelle beschlossen. Darin enthalten sind mehrere Änderungen – und die redaktionelle Anpassung des Bundesgleichbehandlungsgesetzes. Aus der Gleichbehandlung «von Männern und Frauen» wurde die Formulierung «aufgrund des Geschlechts».
Die Aufregung liess der Wahlkampfzeit entsprechend nicht lange auf sich warten. Unter anderem zeigte sich die rechtskonservative FPÖ empört: «Mit Stimmen der ÖVP, Grünen und SPÖ wurden Mann und Frau abgeschafft!», hiess es in einer Mitteilung. «Klammheimlich» sei vorgegangen worden, um «unter dem Deckmantel der Gleichstellung die ‚innerlich gefühlte Geschlechtsidentität dem biologischen Geschlecht‘ gleichzustellen».
Der Gegenwind – auch aus mitbeschliessenden Parteien – war letztlich so gross, dass die ÖVP 16 Stunden später mitteilte, dass sie den Beschluss rückgängig machen wolle. «Die Volkspartei lehnt die im Zuge der Dienstrechtsnovelle beschlossene Anpassung bei der Geschlechtsdefinition entschieden ab. Die ursprüngliche Geschlechts-Definition wäre vollkommen ausreichend gewesen, eine Änderung der Rechtslage war unnötig»,erklärte ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl.
Die Dienstrechtsnovelle sei davon ausgenommen aber ein hervorragendes Gesamtpaket. «Bei der konstituierenden Sitzung werden wir den Fehler betreffend Geschlechtsdefinitionen reparieren», so Gerstl weiter.
In Östereich finden die 28. Nationalratswahl am 29. September 2024 statt. Die queerfeindliche FPÖ will einen ähnlichen Erfolg wie die AfD in Deutschland landen. MANNSCHAFT+ sprach mit Queers aus Wien.
Das könnte dich auch interessieren
People
Heimliche Hochzeit: Kristen Stewart sagt Ja zu Partnerin Dylan
Kristen Stewart hat ihrer Partnerin Dylan Meyer offenbar am Osterwochenende das Jawort gegeben. Das lesbische Paar habe bei einer Zeremonie in Los Angeles geheiratet.
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Liebe
Religion
Nach Papst-Tod bleibt «katholische Kirche für LGBTIQ Quelle des Leids»
Papst Franziskus ist tot. Er hat die katholische Kirche nach Einschätzung führender Theologen dauerhaft verändert. Schon jetzt zeichne sich seine historische Bedeutung ab. Aus queerer Sicht allerdings weniger.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
Community
«Rosenstolz hat mir mit 14 das Leben gerettet» – Fans gedenken Anna R.
Der Tod der Rosenstolz-Sängerin Anna R. bewegt die Fans des Duos bis heute. Am Samstag pilgerten viele Queers aus ganz Deutschland zum Theater des Westens, um im Rahmen eines Fan-Events Abschied zu nehmen.
Von Kriss Rudolph
Lesbisch
Musik
Schwul
Kolumne
Backstage-Solidarität: Was wir von Dragqueens lernen können
Wer denkt, dass es hinter den Kulissen einer Dragshow nur Gezicke und Konkurrenz gibt, liegt falsch. Statt Krallen und Kriege herrscht oft Solidarität – ein Zusammenhalt, der in Zeiten des gesellschaftlichen Backlashs auch der queeren Community guttun würde. Ein Plädoyer* von Mona Gamie.
Von Mona Gamie
Mann, Frau Mona!
Drag