Alex Mariah Peter bricht ZDF-Dreh ab, «um sich zu schützen»
Ihr Gegenüber in dem Debattenformat empfand sie als diskriminierend und verletzend
Alex Mariah Peter hat im letzten Mai «Germany’s Next Topmodel» gewonnen (MANNSCHAFT berichtete). Nun war sie im ZDF zu Gast und beendete das Interview vorzeitig.
Zu ihrem Leben als trans Frau und ihrer Vergangenheit sollte sie sich jetzt in dem ZDF-Format «13 Fragen» äussern. Doch den Dreh brach sie kurzfristig ab, wie sie nun in einem siebenminütigen Video auf Instagram erklärt, sichtlich bewegt.
Das Model sollte über ihre Erfahrungen mit den Regelungen und Zumutungen des Transsexuellengesetzes (TSG) und dem geplanten Selbstbestimmungsgesetz der Ampelkoalition sprechen (MANNSCHAFT berichtete). Das Verfahren zur Personenstandsänderung für trans Menschen ist nicht nur kostspielig, sondern auch sehr langwierig. 7.500 Euro musste Alex Mariah als Streitwert bezahlen.
In dem Video erklärt Alex, dass sie die Gegenseite als unsensibel emfand – der ganze Prozess war für sie «unglaublich erniedrigend» gewesen. Sie erzählt, dass sie sich den anderen Teilnehmenden gegenüber geöffnet und von sexueller Gewalt erzählt habe, die sie erlebt habe, von Frauen wie von Männern. Doch die Gegenseite reagierte verständnislos: «Dass ich das ja schlucken müsste, war der Tenor und es ginge ja nicht um mich.»
Sie sagt in dem Video, dass sie keine*n Teilnehmer*innen der Show persönlich angreifen wolle, hebt aber besonders eine «heteronoramtive cis» Teilnehmerin hervor, die ihr ihre Rechte nicht zugestehen wollte.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Alex Mariah 🪐 (@alexmariahpeter)
Sie räumte ein, vielleicht vor der Sendung etwas naiv gewesen zu sein. Doch mit jedem Satz in der Sendung sei sie emotionaler geworden und mit jeder Minute habe sie gemerkt, dass sie sich selbst schützen müss.
Von ihren Fans und Freund*innen bei Instagram bekam sie viel Zuspruch. «Danke für deinen Mut, danke für deine Ehrlichkeit und mein höchster Respekt, dass du für dich eingestanden bist», schrieb Aljosha Muttardi von «Queer Eye Germany». Es tue ihm wahnsinnig leid, «dass du diese scheisse erfahren musstest! Diskriminierung ist keine Meinung!»
Das könnte dich auch interessieren
Community
Isabelle Linden und Frau wehren sich gegen Klischees über Kinderwunsch
Lile Linden und Isabelle Linden beziehen Stellung auf ihrem Tiktok-Kanal zu den Mediendarstellungen online. Sie äussern Kritik daran, dass ihr Kinderwunsch medial auf einen verzweifelten Wunsch, Mutter zu werden, reduziert wird. Lile war in der ZDF-Sendung «Terra X» zu sehen
Von Elena Löw
TV
Lesbisch
Regenbogenfamilie
Deutschland
Zu homophob: Exil-Schweizer Beni Durrer will Berlin verlassen
Beni Durrer zählt zu den bekanntesten Visagisten Deutschlands. Der gebürtige Schweizer lebt seit drei Jahrzehnten in Berlin. Nun will er mit seinem Ehemann zurückgehen. Der Grund: homophobe Gewalt und Kriminalität.
Von Kriss Rudolph
News
Gesellschaft
Schweiz
People
Wie queer ist … Oprah Winfrey?
Oprah Winfrey gehört zu den reichsten und berühmtesten Frauen der Welt. Sie ist die Königin der Talkshows; die von 1986 bis 2011 laufende «Oprah Winfrey Show» ist bis heute die meistgesehene Daytime-Talkshow der USA.
Von Patrick Heidmann
Wie queer ist ... ?
TV
Unterhaltung
Community
«Transsein ist so vielfältig wie das Leben»
Die 70-jährige Nora und die 34-jährige Sarah suchen nach einer gemeinsamen Sprache. Was passiert, wenn Politik gendergerechtes Vokabular verbieten will? Wie sprechen in der Community «Alt» und «Jung»? Unterscheidet sich in Deutschland «Ost» von «West»?
Von Denise Liebchen
LGBTIQ-Rechte
Deutschland
Gendern
Aktivismus
LGBTIQ-Organisationen