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Affenpocken: Wo bleibt die Impfung für die Schweiz?

Vor mehr als einem Monat hatte der Bundesrat die Beschaffung beschlossen

Impfung
Impfung (Symbolfoto: CDS / Unsplash)

Von den vom Bund versprochenen 40’000 Dosen des Impfstoffs gegen Affenpocken fehlt jede Spur. Man befinde sich noch in der Verhandlung mit dem Hersteller, heisst es vom BAG.

Am 24. August hatte der Bundesrat beschlossen, 40’000 Dosen eines Impfstoffs gegen die Affenpocken zu beschaffen (MANNSCHAFT berichtete). Die Aids-Hilfe Schweiz schätzte damals, dass zumindest noch im September die ersten Impfungen im Land verabreicht werden können. Nun neigt sich der Monat langsam, aber sicher dem Ende zu und man wartet in der Schweiz noch immer auf den Pieks.

Keine neuen Infos
Pink Cross muss weiterhin fast täglich Impfwillige auf später vertrösten, wie die Dachorganisation in einer Mitteilung schreibt. Es herrscht Ratlosigkeit: «Leider wissen wir hier zum aktuellen Zeitpunkt auch nicht mehr.»

Niklaus Schorp, Teamleiter beim Checkpoint Zürich, hat ebenfalls keine genaueren Informationen erhalten. «Wir hoffen, in den nächsten Tagen mit der Impfung starten zu können. Sobald es Neuigkeiten gibt, werden diese auf unserer Webseite publiziert», so Niklaus gegenüber MANNSCHAFT.


Noch in Vertragsverhandlungen
Dann gibt es eigentlich nur noch eine Adresse, wo man definitiv mehr wissen muss: beim Bundesamt für Gesundheit. Dort heisst es auf die Anfrage von MANNSCHAFT: «Das BAG befindet sich derzeit in Vertragsverhandlungen mit dem Hersteller des Impfstoffs. Sobald der Vertrag unterzeichnet ist, werden wir die Öffentlichkeit informieren.»

Der Umstand, dass die Schweiz eine eigene Heilmittelbehörde hat, gleichzeitig jedoch eine verhältnismässig kleine Absatzmöglichkeit bietet, kostet auch bei der Impfung gegen die Affenpocken viel Zeit. Wie das Tagblatt berichtete, hatte es die dänisch-deutsche Herstellerin «Bavarian Nordic» nicht eilig, mitten in der weltweit grossen Nachfrage einem kleinen Land Daten zur Prüfung zu liefern, um die spezifischen Bedingungen eines Antrages in der Schweiz zu erfüllen.

In anderen Ländern werden längst Impfungen gegen die Affenpocken durchgeführt. In Berlin beispielsweise haben besonders vulnerable Menschen bereits im August eine zweite Dosis erhalten (MANNSCHAFT berichtete).



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