ZDF-Fernsehrat verurteilt Hetze gegen Dunja Hayali

Der «öffentliche Diskurs einer freien und vielfältigen Gesellschaft» sei in Gefahr

Dunja Hayali (Foto: Thomas Frey/dpa)
Dunja Hayali

Nach einer Moderation zum Attentat auf Charlie Kirk bekam Dunja Hayali zahlreiche, auch lesbenfeindliche Hassnachrichten. Jetzt bezieht der Fernsehrat des Senders Stellung.

Nach Todesdrohungen gegen die «heute journal»-Moderatorin Dunja Hayali stärkt der ZDF-Fernsehrat seiner Moderatorin den Rücken. «Wir verurteilen jede Form von Hetze und politischem Druck, mit dem versucht wird, unabhängige und kritische Berichterstattung einzuschränken», teilte das Gremium mit. Es bezog sich damit sowohl auf Anfeindungen gegen Hayali als auch auf den US-Korrespondenten des ZDF, Elmar Theveßen, dem Repressionen angedroht wurden.

Hayali hatte das «heute journal» nach dem Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk moderiert (MANNSCHAFT berichtete). Zu Kirk sagte sie darin unter anderem: «Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen. Auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen.» Danach hatte sie zahlreiche Hasskommentare und auch Todesdrohungen in den Sozialen Medien bekommen (MANNSCHAFT berichtete).

Die Pressefreiheit sei für die Demokratie ein unverhandelbares Gut, teilte der ZDF-Fernsehrat weiter mit. «Zur Aufgabe von Medienschaffenden gehört auch eine Einordnung von politischen Ereignissen. Wer sie daraufhin beleidigt oder bedroht, gefährdet den öffentlichen Diskurs einer freien und vielfältigen Gesellschaft.»

Nach massiven Anfeindungen gegen die lesbische ZDF-Moderatorin Dunja Hayali (51) fordert zudem eine Petition ein stärkeres Durchgreifen bei Hass in den Sozialen Medien. Die Online-Aktion «Schluss mit anonymem Internet-Hass!» zählt mittlerweile über 160'000 Unterschriften.

Die Petition, die von Moderatorin Ruth Moschner gestartet wurde, setzt sich unter anderem für «eine konsequente und unkomplizierte Strafverfolgung von Hasskommentaren und Drohungen im Netz» ein und fordert klare Verpflichtungen für Plattformen.

«Hoffentlich erschiesst dich einer, du miese drecksl***e!», lautete einer der Kommentare. Ein Videoclip der Moderation war am Ende gekürzt worden, etliche rechte Influencer hatten den manipulierten Post verbreitet.

Die 51-Jährige kündigte an, sich für einige Tage von Social Media zurückzuziehen – nicht aber von ihrer Arbeit für das ZDF.

Queere Highlights für den Serienherbst, von MANNSCHAFT empfohlen: Von «Gen V» über «Snowpiercer» bis «Wednesday».

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