Österreich: Justiz muss Hassverbrechen gegen LGBTIQ vollständig erfassen
Die neue Regierung macht Tempo
Der neue Justiz-Erlass ist eine wichtige Grundlage für den Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crimes, sagt Mario Lindner. Der SPÖ-Gleichbehandlungssprecher begrüsst die Verpflichtung zur Erhebung von vorurteilsmotivierten Straftaten.
Erst vor wenigen Wochen hat der Nationalrat als Reaktion auf die tragischen Berichte über eine ganze Reihe LGBTIQ-feindlicher Hassverbrechen die Umsetzung eines Nationalen Aktionsplans gegen Hate Crime beschlossen und damit eine langjährige Forderung sowohl der SPÖ als auch der betroffenen Zivilgesellschaft umgesetzt.
Einen ersten Schritt zur Realisierung dieses Aktionsplans setzte nun Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) mit einem neuen Erlass, durch den die Justiz künftig zur umfassenden Erhebung von vorurteilsmotivierten Straftaten verpflichtet wird. Für SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner, einen der Einbringer des Nationalratsbeschlusses zum Nationalen Aktionsplan, zeigt das Tempo dieses Schrittes, wie wichtig der neuen Bundesregierung der Einsatz gegen Hasskriminalität ist: «Wir wissen, dass Anzeigen wegen Hate Crime gerade gegen LGBTIQ Personen seit Jahren zunehmen.»
Die Justizministerin schaffe mit diesem Erlass nun auch die Grundlage dafür, dass solche vorurteilsmotivierten Straftaten während ihrer Aufarbeitung durch die Gerichte adäquat verfolgt werden können. «Eine langjährige Forderung von Expert*innen und Aktivist*innen wird damit endlich umgesetzt», freut sich Lindner.
«Dass dieser Schritt so rasch und unbürokratisch möglich ist, beweist einmal mehr, dass diese Regierung Hassverbrechen auf jeder Ebene den Kampf ansagt. In den kommenden Wochen und Monaten wird es nun darum gehen, Schritt für Schritt die weiteren Grundlagen für den Nationalen Aktionsplan gegen Hate Crime umzusetzen!», so Lindner, für den insbesondere Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen sowie die Stärkung und der Ausbau von Meldestellen im Fokus stehen.
«Niemand darf in Österreich Angst davor haben müssen, wegen der eigenen Identität zum Opfer von Hass und Gewalt zu werden», betont Lindner.
Neue Spur über 20 Jahre nach Mord an schwulem Barkeeper in NRW: Es gibt eine Belohnung von 10'000 Euro (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Er warnte früh vor «Homoheilung»: Stolperstein würdigt Arzt
In Berlin wird ein weiterer Stolperstein für ein NS-Opfer verlegt. Rudolf Schild sprach sich vor über 100 Jahren gegen die vermeintliche «Heilbarkeit der Homosexualität» aus.
Von Newsdesk Staff
Geschichte
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
Community
Schwuler Pfarrer produziert Jocks – um seine Rente aufzubessern
Der Rentner Thomas Kroiß aus dem Saarland hat einen Nebenjob, wie ihn andere sicher auch haben: Er näht und verkauft Jocks. Nur: Priester sind wahrscheinlich die wenigsten.
Von Newsdesk Staff
Religion
News
Lifestyle
Hessen
Zwei Männer queerfeindlich beleidigt und geschlagen
In Frankfurt am Main kam es am Wochenende zu einem queerfeindlichen Übergriff.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Italien
Suche nach Sex endete tödlich: 50 Jahre nach Mord an Pasolini
50 Jahre ist es her, dass einer von Europas grossen Regisseuren der Nachkriegszeit ermordet wurde. Der Fall ist bis heute nicht geklärt. Und wird es vermutlich auch nie.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Justiz
International
Polizei