Das «RosaLilaLand» berät zu Coming-out und Beziehungen

RosaLilaLand
«RosaLilaLand» (Bild: Rosalilaland / RosaLila PantherInnen)

Seit Ende Januar gibt es das «RosaLilaLand» – die nach eigenen Angaben erste digitale Beratungsstelle für queere Jugendliche. Sie wurde mit Unterstützung der Wiener Städtischen Versicherung eröffnet und wird, wenig überraschend, von rechts angefeindet.

Mit dem Projekt «RosaLilaLand» auf der Plattform Roblox will der Verein RosaLila PantherInnen nicht nur LGBTIQ Personen unterstützen, sondern auch ein Zeichen für Diversität, Toleranz und Zusammenhalt setzen.

In einer «Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spaltung» hat der gemeinnützige Verein
die Initiative gestartet. Das «RosaLilaLand» sei mehr als ein virtueller Ort, heisst es in der Selbstbeschreibung des Vereins: «Es bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich kostenlos und vertraulich vom Team der RosaLila PantherInnen zu Themen rund um Sexualität, Identität und queere Lebensrealitäten beraten zu lassen. Während der Wartezeit können sich die jungen Menschen in der virtuellen Welt austauschen, Gleichgesinnte treffen oder verschiedene Spiele ausprobieren – ein Raum, der Unterhaltung mit dringend benötigter Unterstützung verbindet.»

Seither gab es schon über 60 Beratungen. Im Zeitraum 26. Januar bis 21. Februar fanden im Durchschnitt mindestens zwei Beratungen täglich statt, bei einer Öffnungszeit von mindestens vier Stunden pro Tag.

Zu den meist besprochenen Themen gehören Beziehung/Freund*innen (37 %), Schule/Berufliche Angelegenheiten und Gesellschaft allgemein (30 %), psychische Belastungen und Coming-out (25 %), sexuelle Orientierung und familiäres Umfeld (23 %), wie MANNSCHAFT auf Anfrage erfuhr.

Wenig überraschend gefällt die Initiative der queerfeindlichen FPÖ gar nicht. Die Partei behauptete kürzlich: «Mitarbeiter der Wiener Städtischen berichten uns von einer Kunden-Beschwerdewelle und distanzieren sich hinter vorgehaltener Hand von der Führung und dem Management des Unternehmens.»

Der Wiener Klubobmann Maximilian Krauss fordert «die Wiener Städtische auf, zu einer sachlichen und unpolitischen Unternehmensführung zurückzukehren und sich nicht von extremen, linken Strömungen vereinnahmen zu lassen, die Kinder und Jugendliche mit LGBTIQ-Propaganda indoktrinieren wollen».

MANNSCHAFT hat nachgefragt und erfahren, dass von einer «Beschwerdewelle» keine Rede sein kann. «Werbung polarisiert per se. Es gibt kaum Kampagnen, die jeder und jedem gefallen», teilte die Versichung mit. «Daher begleiten Unmutsäusserungen und Beschwerden jeden Werbespot. Die Beschwerden bei unserem aktuellen Spot, der bereits seit rund einem Monat läuft, weisen überhaupt keine Auffälligkeiten auf.»

«Ich möchte leben!» – Ein lesbisches Drama bewegt Wien. Das Musical «Briefe an Ruth» entwickelt sich zum Publikumshit (MANNSCHAFT berichtete).

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare