USA verweigern Erinnerung an Welt-Aids-Tag – erstmals seit 1988

Ein neuer Frontalangriff aus Washington

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump (Bild: Sven Hoppe/dpa)

Zum ersten Mal seit der Einführung des Welt-Aids-Tags 1988 wird die US-Regierung am 1. Dezember keine offiziellen Aktivitäten zum Gedenken an HIV/Aids durchführen.

Laut einem Bericht der New York Times hat das US-Aussenministerium seine Mitarbeitenden und Organisationen, die Bundesmittel erhalten, angewiesen, keine Mittel der US-Regierung für den Welt-Aids-Tag einzusetzen.

Die Anordnung ist Teil einer umfassenderen Richtlinie, die vorschreibt, «sämtliche Kommunikation zu Gedenktagen zu unterlassen, einschließlich des Welt-Aids-Tags», zitiert die Zeitung eine interne E-Mail. Mitarbeitende dürfen zwar weiterhin «die Arbeit hervorheben, die im Rahmen verschiedener Programme geleistet wird, um dieser gefährlichen Krankheit und anderen Infektionskrankheiten weltweit entgegenzuwirken», und sie dürfen auch Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Gedenken besuchen.

Allerdings sollten sie «davon absehen, den Welt-Aids-Tag öffentlich über jegliche Kommunikationskanäle zu bewerben, einschliesslich sozialer Medien, Medienkontakten, Reden oder anderer öffentlichkeitswirksamer Kommunikation».

Bereits zu Beginn des Jahres hatte die Trump-Regierung den weltweiten Kampf gegen HIV/Aids deutlich reduziert: So wurden Mittel der Hilfsorganisation USAID gestrichen (MANNSCHAFT berichtete), die unter anderem lebensrettende Medikamente für HIV, Tuberkulose und Malaria bereitstellte.

Expert*innen warnen, dass der Rückgang der US-Finanzierung weltweit zu mehr Neuinfektionen und Aids-Toten führen könnte.

HIV-Infektionen steigen: «Kein Zufall», sagt Deutsche Aids-Hilfe (MANNSCHAFT berichtete).

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