Gerade jetzt: Zusammenhalten!
Ein Kommentar von Jonathan Gregory, Leitung von ICH WEISS WAS ICH TU (IWWIT)
Wir leben in wilden Zeiten. Zeiten, in denen wir Zusammenhalt und Solidarität brauchen.
Wir leben in Zeiten, in denen politische Kräfte versuchen, uns gegeneinander auszuspielen und zu isolieren. In diesen Zeiten ist es umso wichtiger, sich zu erinnern: Gemeinschaft macht stark. Verbundenheit schützt. Solidarität verändert. Der Welt-Aids-Tag erinnert genau daran. Er hält fest, welchen Weg Menschen mit HIV gegangen sind und noch immer gehen müssen.
Wir erinnern uns an all die Menschen, die wir seit den 1980er-Jahren verloren haben. Wir tragen sie im Herzen. Und wir feiern die Communitys, die sich zusammengeschlossen und gegen Stigma, Ausschluss und Hass gekämpft haben.
Aktivismus von Gruppen wie «Act up» hat uns gezeigt, was passiert, wenn wir laut werden und uns nicht wegducken. Dieser Mut inspiriert bis heute. Seit über 40 Jahren.
Aidshilfen, queere Communitys, HIV-positive Menschen und ihre Allys wissen: Der Welt-Aids-Tag ist mehr als Tradition. Er ist ein Auftrag.
Gerade jetzt, wo weltweit Gelder für Versorgung und Prävention gekürzt werden. Das kostet Leben. Punkt. Und genau deshalb brauchen wir jetzt Zusammenhalt und ein Bewusstsein dafür, dass Community nicht nur ein Wort ist, sondern ein Werkzeug.
Am 1. Dezember 2025, dem Welt-Aids-Tag, sagen wir klar: Spaltung ist keine Option. Nur gemeinsam können wir die Errungenschaften von Jahrzehnten schützen. Gesundheit und Gesundheitsversorgung sind Menschenrechte. Wir dürfen es nicht zulassen, dass sie aus Sparlogik verhandelt oder gestrichen werden. Wir vergessen nicht die Wut, den Schmerz, die Verluste. Und wir vergessen nicht die Kraft, die daraus entstanden ist.
Die Bundeskampagne IWWIT der Deutschen Aidshilfe steht für Prävention. Und Prävention ist immer auch Menschenrechtsarbeit. Durch Wissen, Aufklärung und Empowerment geben wir Menschen die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben, zu lieben und sich zu schützen. Auf ihre Art. Für ihr Leben.
Zum diesjährigen Welt-Aids-Tag will IWWIT mit dem Projekt «Druck machen!» Kunst, Kultur und Prävention miteinander verbinden und zeigen, was Aufklärungsarbeit in den späten 80ern so kraftvoll gemacht hat und wie wir diese Energie ins Heute holen können – in digitale Räume, in deine Timeline, in unsere Communitys. Vorgestellt soll das Projekt werden am 1. Dezember 2025 im Schwulen Museum Berlin.
Wir sagen: Wissen statt Vorurteile. Zusammenhalt statt Spaltung.
Gemeinsam. Solidarisch. Verbunden.
Zum Welt-Aids-Tag und an jedem anderen Tag.
Mehr Infos zu IWWIT und zum Projekt «Druck machen!» findest du auf: iwwit.de