US-Gericht: Fehlen im Unterricht bei queeren Inhalten erlaubt
Es geht um «freie Religionsausübung»
Sind Schulbücher, die unter anderem Homosexualität positiv behandeln, für religiöse Eltern unzumutbar? Das Oberste Gericht der USA gibt klagenden Eltern in einem Fall vorerst recht.
In den USA dürfen Eltern ihre Kinder einer Entscheidung des Obersten US-Gerichts zufolge vorerst vom Unterricht fernhalten, wenn dort Bücher behandelt werden, in denen es unter anderem um Homosexualität geht. Eine entsprechende einstweilige Verfügung begründete der Supreme Court mit der Religionsfreiheit und dem Recht von Eltern, über die religiöse Erziehung ihrer Kinder zu bestimmen.
In dem konkreten Fall ging es um einen Schulbezirk im US-Bundesstaat Maryland, der Bücher eingeführt hatte, die Mitglieder der LGBTIQ-Gemeinschaft positiv darstellen.
Die Schulaufsicht im Bezirk Montgomery hatte religiösen Eltern zunächst erlaubt, ihre Kinder zu beurlauben, wenn entsprechende Bücher auf dem Programm standen. Ein Jahr später machte der Bezirk die Entscheidung wieder rückgängig, um angesichts der sich mehrenden Beurlaubungen weiterhin einen ordnungsgemässen Unterricht zu garantieren. Dagegen klagte eine Gruppe Eltern.
Das Oberste Gericht gab ihnen vorerst recht. Der Fall muss in der Sache noch vor einer niedrigeren Instanz verhandelt werden. Der Supreme Court liess aber kaum Zweifel daran, dass er mit einem Erfolg der Kläger rechnete: «Die Eltern werden wahrscheinlich Erfolg haben mit ihrer Klage, wonach die Richtlinien der Behörde ihr Recht auf freie Religionsausübung verfassungswidrig beschneiden.»
Von den neun Mitgliedern des Supreme Courts stimmten die sechs eher konservativen Richter*innen für den Antrag der Eltern, die drei eher liberalen Richterinnen stimmten dagegen.
Pauli Murray kämpfte für Frauenrechte und gegen Rassismus - und war selbst queer. Die Anerkennung bleibt bis heute aus. Nun steht der 40. Todestag an (MANNSCHAFT berichtete).
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