Trump-Säuberungsaktion: «Golden Girls»-Star Bea Arthur jüngstes Opfer

Das Verteidigungsministerium löschte Infos zu ihrer Zeit bei der US-Marine

Bea Arthur mit ihren Kolleginnen
Bea Arthur (hinten links) mit ihren «Golden Girls»-Kolleginnen (Bild: NBC / RTL+)

Wie es scheint, ist die besonders bei Queers beliebte Bernice Frankel – besser bekannt als Bea Arthur – das neueste Opfer des Kampfes der Trump-Administration gegen «Diversity, Equity and Inclusion» (DEI).

Laut International Movie Data Base (IMDB) war Arthur eine der ersten Frauen des Landes, die Teil der Marine Corps Women’s Reserve wurden, also des Frauenreservats des United States Marine Corps. Dabei handelt es sich um eine US-Militärorganisation im Zweiten Weltkrieg, deren Ziel es war, Offiziere und Männer für den Kampf freizustellen und durch Frauen in US-Küstenstationen zu ersetzen. Viele junge Frauen wollten damals unbedingt Militärdienst leisten und meldeten sich freiwillig.

Eine von ihnen war Bea Arthur, die das Training in einem sogenannten Boot Camp durchlief und anschliessend Schreibkraft wurde. Laut Bericht von Pink News transferierte sie im Juni 1943 zum Camp Lejune, wo sie sich an der Motor Transport School weiterbilden liess und als Lastwagenfahrerin qualifizierte.

«Staff Sergeant Arthur»

Sie wurde im September 1945, also nach Kriegsende, ehrenhaft aus der Armee entlassen als «Staff Sergeant Arthur». Doch ihre Leistung bzw. ihr Beitrag zum Kriegseinsatz wurde unlängst von der Webseite des Verteidigungsministerium getilgt.

Die Seite zeigte zwar noch ein Foto von Arthur aus ihrer Zeit bei der Marine, aber der Link zu den dazugehörigen Informationen über das, was sie während des Krieges dort gemacht hat, führte ins Leere bzw. zu einer «404 not found»-Seite. In deren URL stand am Beginn: «DEIbefore».

Foto von Bea Arthur aus ihrer Zeit bei den US-Marines
Foto von Bea Arthur aus dem Jahr 1943 bei den US-Marines (Bild: defense.gov)

Women's History Month

Auf diese Löschaktion hat ein*e X-User*in in einem Post hingewiesen und geschrieben: «Bonus-Kapitel anlässlich des Women’s History Month», der seit 1978 in den USA und in Grossbritannien, ebenso wie in Australien im April begangen wird. Der Post hat innerhalb kürzester Zeit hunderttausende Views bekommen.

Ein*e Kommentator*in schrieb: «Das ist eine tägliche Erinnerung daran, dass DEI nichts als Code dafür ist, alles anzugreifen, was nicht von einen weissen cis Mann kommt.» Jemand anderes wird von Pink News mit den Worten zitiert: «Das ist absolut entwürdigend und falsch. Bea ist nicht nur eine historische Bad-Ass-Person sondern so unendlich wichtig für unsere Gesamtkultur.»

Folgen der Proteste

Bea Arthur starb 2009 im Alter von 89 Jahren, sie war bis zuletzt ein prominenter und lautstarker LGBTIQ-Ally (MANNSCHAFT berichtete). Sie hat in ihrem Testament 300‘000 Dollar für Heime hinterlassen, die sich um obdachlose queere Teenager*innen kümmern. Sie war viele Jahre lang Unterstürtzerin des Ali Forney Centres in New York, eine LGBTIQ-Charity-Organisation, die sich ebenfalls für Obdachlose einsetzt.

Scheinbar schien dem Verteidigungsministerium diese Aktion dann doch zu radikal, so dass diese Woche der Link wieder zur umfassend bebilderten Seite führt, mit allen Informationen zu Bea Arthur. Offensichtlich lohnt es sich auch im radikal neuen Amerika von Donald Trump, laut zu protestieren.

Nachdem über die neue von Ryan Murphy produzierte Serie «Mid-Century Modern» als Neuauflage der «Golden Girls» mit schwulen Charakteren viel geschrieben wurde, kam nun der erste Trailer raus (MANNSCHAFT berichtete).

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