Liebe auf Norwegisch: «Oslo Stories» startet in Kinos

Eine Trilogie fürs Herz

«Oslo Stories»
Ausschnitt aus dem Film «Oslo Stories: Liebe» (Bild: Xenix Film)

Der Regisseur Dag Johan Haugerud widmet drei Filme den Themen Liebe und Sexualität. Ein Teil der Trilogie gewann sogar den Hauptpreis der Berlinale.

Nun läuft mit «Oslo Stories: Liebe» die Reihe an.

Der norwegische Regisseur Dag Johan Haugerud hat sich einem grossen, zeitlosen und komplexen Thema gewidmet: der Liebe. Entstanden ist eine Trilogie mit dem Titel «Oslo Stories». Nun läuft sie mit dem Film «Oslo Stories: Liebe» am Donnerstag in den deutschen Kinos an. Die anderen beiden Teile kommen im Mai. Es handelt sich dabei um eigenständige Filme mit je neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte.

Worum geht es in «Liebe»?  «Liebe» kreist um die Geschichte der Ärztin Marianne (Andrea Bræin Hovig) und des schwulen Krankenpflegers Tor (Tayo Cittadella Jacobsen), die zusammen in einem Osloer Krankenhaus arbeiten. Beide sind ungebundene Menschen und treffen sich an einem Abend zufällig auf einer nächtlichen Fähre.

Tor erzählt, dass er über eine Dating-App öfter Partner für Gespräche oder spontanen Sex auf der Fähre findet. Marianne lässt sich wiederum davon inspirieren und geht dem Gedanken nach, ob diese Form von (ungezwungener) Intimität auch eine Option für sie wäre.

Haugeruds knapp zweistündiger Film beschäftigt sich mit der Frage, wie Sex, Zärtlichkeit und romantische Beziehungen unabhängig voneinander funktionieren können. Dabei hinterfragt er gesellschaftliche Normen und Konventionen. 

Für wen lohnt sich der Film?  Der Film, der im vergangenen Jahr im Wettbewerb des Filmfestivals in Venedig lief (MANNSCHAFT berichtete), dürfte Fans von Arthouse und langen Dialogen gefallen. Denn «Liebe» lebt vor allem von vielen intimen Gesprächen, die teilweise zum Nachdenken anregen. 

Ein Beispiel: Als Tor auf Fähre mit einem Mann namens Bjørn über Sex spricht, fragt er ihn: «Und du bist an gar nichts interessiert - weder an Sex noch an einer Beziehung?». Bjørn antwortet: «Als wären das Gegensätze. Wollen die meisten Leute nicht am liebsten beides? Viele Sexualpartner und jemanden, der ausschliesslich dich liebt? Ist das nicht das Dilemma?»

Wie geht es mit der Trilogie weiter?  Auf «Liebe» folgt am 8. Mai der Film «Oslo Stories: Träume» aus der Trilogie. Er hatte den Hauptpreis der diesjährigen Berlinale, den Goldenen Bären gewonnen. Die Coming-of-Age-Geschichte erzählt von einer jungen Frau, die sich in ihre Lehrerin verliebt. Die Gefühle der 17-jährigen Johanne werden aber nicht erwidert. Abgeschlossen wird die Filmreihe mit «Oslo Stories: Sehnsucht» ab dem 22. Mai in den deutschen Kinos. 

Mit ihrem «Sailor Song» stand die 25 Jahre alte Gigi Perez unlängst wochenlang an der Spitze der britischen Charts. Auch bei uns ist der intim-akustische und unverblümt von der Lust auf eine Frau handelnde Song ein Riesenerfolg (MANNSCHAFT-Interview).

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