«Transgender-Irrsinn»: Trump will zur Zwei-Geschlechter-Ordnung zurück
Der designierte US-Präsident hält den Schutz von Minderheiten für eine Verirrung elitärer linker Kreise
Donald Trump hält nicht viel davon, trans Menschen vor Diskriminierung zu schützen. Und betont, unter seiner Regierung würden in den USA nur zwei Geschlechter anerkannt: männlich und weiblich.
Der designierte US-Präsident Donald Trump lässt sich von Kritik an gesellschaftlicher Diskriminierung nicht beeindrucken und hat erneut angekündigt, «Transgender-Irrsinn» in den Vereinigten Staaten zu stoppen. Er werde Verordnungen unterschreiben, «um die sexuelle Verstümmelung von Kindern zu beenden» und um trans Menschen aus dem Militär, aus Grundschulen, Mittelschulen und Gymnasien zu verbannen, sagte der Republikaner beim «AmericaFest» in der Stadt Phoenix im Bundesstaat Arizona. «Und wir werden Männer aus dem Frauensport heraushalten.»
Bereits im Wahlkampf hatte Trump bei Kundgebungen mit diesen Aussagen für besonders viel Jubel bei seinem Publikum gesorgt. Auf der Bühne machte er sich auch über trans Menschen lustig.
Trump sagte in Phoenix weiter: «Unter der Trump-Regierung wird es die offizielle Politik der Regierung der Vereinigten Staaten sein, dass es nur zwei Geschlechter gibt, männlich und weiblich.» Im Wahlkampf hatte er bereits angekündigt, an seinem ersten Tag im Amt ein geltendes Verbot von Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität in Schulen aufzuheben, das die Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden Anfang 2024 zum Schutz von trans Schüler*innen eingeführt hatte.
Elon Musks Tochter Jenna lebt als trans Frau
Auch Trumps enger Vertrauter Elon Musk hat in der hitzig geführten Diskriminierungs-Debatte in den USA immer wieder erkennen lassen, dass er den Schutz von Minderheiten für eine realitätsferne Verirrung elitärer linker Kreise hält. Der Tech-Milliardär wetterte unter anderem gegen die ärztliche Betreuung von Jugendlichen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren.
Musks Tochter Vivian Jenna Wilson lebt eigenen Aussagen zufolge seit 2020 als trans Frau und kritisiert ihren Vater hart für dessen Aussagen gegen Geschlechtsanpassungen (MANNSCHAFT berichtete). Die Meinungsverschiedenheiten mit seiner Tochter werden in manchen US-Medien als mitentscheidender Grund dafür betrachtet, dass Musk inzwischen Positionen der amerikanischen Rechten vertritt.
Musk erklärte auf seinem X-Kanal, dass nur die AfD Deutschland «retten» könne und bezog sich auf ein Video der rechtspopulistischen Aktivistin Naomi Seibt. Auch mit weiteren Äusserungen zu deutschen Politiker*innen griff er direkt in den derzeit laufenden Wahlkampf ein. Was zu heftigen Diskussionen in den Kommentarspalten deutscher Zeitungen führte.
Die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, reagierte erfreut: «Ja! Da haben Sie vollkommen recht, Elon Musk!»
In wie weit Musk mit 200 Millionen Follower*innen und Algorithmen im Rücken auch in Deutschland die Politik manipulieren kann, um möglicherweise in eine ähnliche Richtung zu steuern, wie aktuell in den USA, muss man abwarten. Viele Politiker*innen in der Bundesrepublik warnen vor solch einem Szenario, das nicht nur trans Menschen sondern die gesamte LGBTIQ-Community stark betreffen würde.
Laut einer neuen Studie wurde fast jeder queere Teenager in Amerika wegen seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität unter der Trump-Regierung schonmal gemobbt (MANNSCHAFT berichtete).
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