Fast jede*r LGBTIQ-Jugendliche in den USA erlebt Mobbing
Einer neuen Studie zufolge sind 91 Prozent der queeren Teenager*innen Ausgrenzung ausgesetzt
Laut einer neuen Studie wurde fast jeder queere Teenager in Amerika wegen seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität unter der Trump-Regierung schonmal gemobbt. Die Erkenntnisse wurden im American Journal of Preventive Medicine von Forschern des Rudd Center für Lebensmittelpolitik und Adipositas an der University of Connecticut veröffentlicht.
Der Studie zufolge haben 91 Prozent der LGBTIQ-Jugendlichen Mobbing aufgrund von Vorurteilen erlebt, fast jede*r queere Teenager*in in Amerika, was die Schätzungen aus früheren Untersuchungen, in denen überwiegend heterosexuelle Jugendliche befragt wurden, verdoppelte.
Die Jugendlichen wurden nicht nur wegen ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung gemobbt. Die Forscher*innen fanden auch heraus, dass 73 Prozent der queeren Jugendlichen aus anderen Gründen gemobbt wurden, beispielsweise wegen ihres Gewichts (57 Prozent), ihrer Rasse oder ethnischen Zugehörigkeit (30 Prozent) oder Religion (27 Prozent).
Es wurde festgestellt, dass jede Art von Mobbing negative körperliche und geistige gesundheitliche Folgen hat, einschliesslich Stress, Schlafstörungen, Depressionen und ungesunder Gewichtszu- oder -abnahme.
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Die Hauptautorin Leah Lessard, eine Postdoktorandin am Rudd Center, sagte: «Die schädlichen Auswirkungen und das breite Spektrum von voreingenommenem Mobbing bei Jugendlichen mit sexueller und geschlechtsspezifischer Minderheit machen darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, eine weitreichende Inklusion und Akzeptanz innerhalb der Schulen zu fördern.»
Sie fügte hinzu: «Wenn wir Ansätze zur Reduzierung des Gesundheitsrisikos in Betracht ziehen, müssen wir das breite Spektrum von Mobbing queerer Jugendlicher aufgrund von Voreingenommenheit besser verstehen.»
«Angesichts der Tatsache, dass mehrere Formen von Mobbing aufgrund von Voreingenommenheit das Gesundheitsverhalten verschlechtern können, ist es wichtig zu verstehen, wie schulbasierte Interventionen wie Gay Straight Alliances (GSAs) gezieltes Mobbing reduzieren können.»
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Die Forscher*innen fanden heraus, dass Gay-Straight-Allianzen in Schulen und die Reduzierung aller Arten von Mobbing ein «vielversprechender Weg zur Unterstützung gesunder Ergebnisse» für queere Teenager*innen waren.
Lessard erklärte, es sei wichtig, dass Jugendlichen Verbündete und Freund*innen haben, auf die sie sich verlassen können, um für sie einzutreten und andere Gleichaltrige für ausgrenzendes Verhalten zur Rechenschaft zu ziehen.
Solche GSAs sind von Schüler*innen geführte Clubs, die traditionell als sichere Räume für LGBTIQ-Jugendliche in den Schulen dienten, aber sie haben sich auch wirksames Mittel für sozialen Wandel in Bezug auf Rassen-, Geschlechter- und Bildungsgerechtigkeit herausgestellt.
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