Trans Tochter über Elon Musk: «Gefühllos und narzisstisch»
Vater Elon lügt, sagt Vivian Jenna Wilson
Elon Musk erklärte seine trans Tochter Vivian Jenna Wilson in einem Interview für tot. Die reagiert nun. Mit Humor.
Gegenüber dem US-Portal Daily Wire hatte Elon Musk ausführlich über seine trans Tochter Vivian Jenna Wilson (20) gesprochen. Allerdings nennt er sie beharrlich «Sohn», obwohl Vivian vor zwei Jahren ihr Geschlecht angepasst hat. Auch der Deadname fiel immer wieder in dem Interview (MANNSCHAFT berichtete).
Nun reagiert die Tochter des Tech-Milliardärs: Mit seinen jüngsten Äusserungen über sie habe Musk eine Grenze überschritten, sagte sie dem Sender NBC in einem Telefoninterview. Sie werde solche «Lügen» nicht unwidersprochen lassen und erklärte: «Ich sehe ziemlich gut aus für eine tote Bitch.»
Wilson bezog sich dabei auf ein Gespräch zwischen ihrem Vater und dem umstrittenen kanadischen Psychologen Jordan Peterson, das Daily Wire live auf Musks Plattform X übertragen hatte. Darin sagte Musk, er sei «hereingelegt» worden, als er vor vier Jahren die Dokumente für Wilsons medizinische Behandlung unterschrieb. Im Grunde habe er sein Kind durch den «Woke Mind Virus» verloren. Unter dem Begriff «Woke» werden oft Bemühungen und Einstellungen gegen Diskriminierung zusammengefasst.
Wilson widersprach Musks Darstellung. Sie habe unter schwerer Geschlechtsdysphorie gelitten, also ihr biologisches Geschlecht als falsch empfunden. Deshalb habe sie sich mit 16 für eine medizinische Behandlung mit Pubertätsblockern und später mit Hormontherapie entschieden. Dafür habe sie die Zustimmung beider Elternteile benötigt. Musk habe sie zunächst nicht unterstützt, nach einiger Überzeugungsarbeit die Dokumente aber «mindestens zweimal» gelesen und unterschrieben. «Er wurde keinesfalls hereingelegt», sagte sie.
Musk sei als Vater wenig in ihrem Leben präsent gewesen, sagte Wilson weiter. «Er war kalt», er werde schnell wütend, «er ist gefühllos und narzisstisch». Musk habe sie in ihrer Kindheit wegen ihrer weiblichen Züge schikaniert und unter Druck gesetzt, männlicher zu wirken. Auf eine NBC-Anfrage nach einer Stellungnahme habe Musk nicht reagiert, hiess es.
Kürzlich hat Musk die Schriftstellerin J. K. Rowling um Mässigung gebeten, die sich immer wieder auf X transphob äussert (MANNSCHAFT berichtete). Er schrieb in dem Kurznachrichtendienst, Rowling möge doch bitte weniger über trans Personen twittern und stattdessen «interessante und positive Inhalte» teilen. Fügte aber hinzu, er stimme inhaltlich mit ihr überein.
«Obwohl ich Ihren Punkten in Bezug auf Sex/Gender voll und ganz zustimme, kann ich Ihnen vorschlagen, auch interessante und positive Inhalte zu anderen Themen zu veröffentlichen?» (MANNSCHAFT berichtete).
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