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J.K. Rowling beharrt auf trans­feindlicher Position

Die Schriftstellerin bezeichnet trans Frauen als Männer

Rowling transphob
J.K. Rowling hat die berühmte Harry-Potter-Serie ins Leben gerufen. (Bild: Daniel Ogden/CC)

Sind trans Frauen Frauen? Diese Frage wird in Grossbritannien erregt diskutiert. Mittendrin: J.K. Rowling.

In der aufgeheizten britischen Debatte um trans Identität hat sich «Harry Potter»-Autorin J.K. Rowling unversöhnlich gezeigt. Die Schriftstellerin bezeichnet trans Frauen als Männer und wurde dafür scharf kritisiert, unter anderem von «Harry Potter»-Darsteller Daniel Radcliffe.


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«Promis, die sich einer Bewegung angeschlossen haben, die die hart erkämpften Rechte von Frauen aushöhlen will, und die ihre Plattformen genutzt haben, um die Geschlechtsanpassung von Minderjährigen zu bejubeln, können sich ihre Entschuldigungen für traumatisierte Detransitionisten und gefährdete Frauen aufsparen, die auf gleichgeschlechtliche Räume angewiesen sind», schrieb J.K. Rowling am Mittwochabend auf der Plattform X (früher Twitter).


Anlass war ein am Vortag veröffentlichter Untersuchungsbericht zu staatlichen Angeboten für trans Jugendliche in Grossbritannien. Die Studie der pensionierten Kinderärztin Hilary Cass stellt unter anderem fest, dass ein Mangel an Forschung und Evidenz zum falschen Einsatz von Hormonen und sogenannten Pubertätsblockern, die das Einsetzen von Pubertätsmerkmalen wie Menstruation, Brustwachstum und Stimmbruch verhindern, geführt habe. Rowling sah daraufhin ihre Position bestätigt.

Die gesellschaftliche Debatte um geschlechtliche Identität wird in Grossbritannien vor allem von konservativen Kreisen zunehmend als Kulturkrieg geführt. Rowling sorgt dabei regelmässig mit Äusserungen zu trans Menschen für Aufsehen und wird dafür von konservativen Politiker*innen wie Ex-Premierminister Boris Johnson gelobt.

Im Juni 2020 hatte sie einen Artikel kritisiert, in dem Frauen als «Menschen, die menstruieren» bezeichnet wurden. Das englische Wort «women» für Frauen war in dem Artikel vermieden worden. «Ich bin sicher, dass es früher ein Wort für diese Menschen gab. Kann jemand helfen?», schrieb Rowling spöttisch. Daraufhin distanzierten sich auch Schauspieler aus den «Harry Potter»-Verfilmungen von ihr (MANNSCHAFT berichtete). «Harry Potter»-Darsteller Daniel Radcliffe (34) entschuldigte sich für den Schmerz, den die Autorin den Betroffenen zugefügt habe und betonte: «Trans Frauen sind Frauen.» Die 33-jährige Schauspielerin Emma Watson schrieb damals: «Trans Menschen sind die, für die sie sich ausgeben, und haben es verdient, ihr Leben zu leben, ohne ständig infrage gestellt zu werden oder gesagt zu bekommen, dass sie nicht die sind, für die sie sich ausgeben.»


Neues Gesetz gegen Hasskriminalität in Schottland

Die Debatte um trans Menschen wird in Grossbritannien noch genauer beobachtet, seitdem am 1. April in Schottland, wo Rowling lebt, ein verschärftes Gesetz gegen Hasskriminalität in Kraft ist. Damit werden neben rassistisch motivierten Taten und Aufrufen zum Hass auch solche aufgrund von Alter, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung oder trans Identität unter Strafe gestellt. Rowling setzte am 1. April mehrere provozierende Posts ab und fügte hinzu: «Sollte das, was ich hier geschrieben habe, im Sinne des neuen Gesetzes als Vergehen gelten, freue ich mich darauf, festgenommen zu werden (…).» Die Polizei betonte, ihre Posts stellten keine Straftaten unter dem neuen Gesetz dar. In der ersten Woche registrierte die schottische Polizei mehr als 7’100 Online-Beschwerden, von denen 240 als Hassverbrechen eingestuft wurden.

Nach dem Medikamente-Engpass, durch den die Versorgung mit Prep nicht mehr sicher gestellt werden konnte, haben sich verschiedene Aids-Organisationen mit einem Appell gemeinsam an die deutsche Bundesregierung gewendet (MANNSCHAFT berichtete).


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Heino Ferch

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